Van selbst - Kastenwagen optimieren

Van selbst - Kastenwagen optimieren

Ein erstklassiker "Rad"-Geber in Sachen Fahrwerksoptimierung: Wolfgang Redweik von ORCEin erstklassiker "Rad"-Geber in Sachen Fahrwerksoptimierung: Wolfgang Redweik von ORCKastenwagen sind bevorzugte Basisfahrzeuge für preiswerte Standardwohnmobile. Das ist bekannt und darum sind sie derzeit beliebter denn je. Wissen und bedenken sollte man indessen und zudem: Preiswert sind sie unter anderem genau deshalb, weil sie eben meist nicht mehr als diese Basisausstattung haben. Vom Hersteller werden allenfalls kuriose, im Detail en Gross eingekaufte Extra-Komplett-Pakete angeboten: etwa aus einem "Beifahrer-Airbag" mit extra "großem Kühlschrank" bestehend, dazu "Nebelscheinwerfer" und "Autopilot". Derartige Bundels verheißen Mehrwert, ob man den braucht, mag man dann selbst entscheiden und bezahlen. Wer anderes braucht, muss selber dafür sorgen.

Umgekehrt verhält es sich mit Ausstattungsmerkmalen, die man nicht braucht. Die hat man im Komplettpaket da mit gekauft und muss sich arrangieren. Eine ausfahrbare Unterboden-Trittstufe, wie wir sie demontierten, kann man ja loswerden, bevor sie abreißt. Zu viele Fenster - etwa im Heck - oder laute, zu kleine und klappernde Luken sind nicht so einfach zu schließen. Hier wird übrigens auch deutlich, warum die teurere Individualanfertigung eines Kastenwagens durch einen Ausbauer durchaus ihr Geld wert ist: Sachverstand, Maßarbeit und Wunsch-Material in der Einzel- statt der Massenbestellung bestimmen hier den notwendigerweise höheren Preis.

Auch die Reifen sind meist Standard, 15" Sommerreifen auf Stahlfelge, und die reichen ja auch, auf Asphalt zumindest. Allenfalls auf nassen Wiesen kann der frontgetriebene Ducato eventuell ins Rutschen kommen. Käufer sollten das wissen. Der Gesamtpreis ihres Fahrzeugs ist bestimmt ok, aber im Verzicht auf Besonderheiten oder sogar auf Selbstverständlichkeiten, wenn man etwa an eine angemessenen Zuladung denkt, die bei 3,3t schon arg zu wünschen übriglässt. Den Punkt finden wir am meisten bedenkenswert.


Fazit

Was einem beim "preiswerten Kastenwagen" zuweilen fehlt, ist nicht unbedingt ein Mangel. Die Basis ist meist solide. Aber woran es mangelt, ist natürlich Individualität, denn die ist produktionstechnisch teuer. Die Individualisierung der Konfektion in die eigene Hände zu nehmen, ist jedoch ein gangbarer und auch preiswerter Weg.

Andernfalls muss der sparsame Kauf mit Nachrüstungen kompensiert werden. Kastenwagen passen aber eher in das Budget junger Leute und Familien mit Kindern. Nachrüstung und späterer Selbstausbau sind da meines Erachtens sogar angesagt.

Wir persönlich finden es sogar eher wünschens- als beklagenswert, wenn man sein Basisfahrzeug später nach eigenem Gutdünken aufmöbeln kann. Das hat immer noch Preisvorteile zuhauf. Wir jedenfalls sind sehr zufrieden mit unserem Basisfahrzeug und seinen diversen Erweiterungen, auch wenn sie Zeit und Geld gekostet haben. Sie haben uns doch auch viel Freude gemacht. Und sollten wir anderen Mut gemacht haben, selbst Hand anzulegen, an ihr heiliges, tolles, konfektioniertes Reisemobil, um es besser zu machen, als der ach so sachverständige Hersteller es in Serienproduktionen zu diesem Preis konnte, so sollte das uns - und wahrscheinlich ihn auch - von Herzen freuen.