Fahrkomfort wird nachgekauft

Fahrkomfort wird nachgekauft

Ernüchterung nach der Entkernung: allein mit Fahrer schon 2980 kgErnüchterung nach der Entkernung: allein mit Fahrer schon 2980 kgDie Waage offenbart es: 3,3t sind für einen rudimentären Ausbau des Kastenwagens sehr wenig. Vollgetankt, mit vier Fahrgästen und etwas Gepäck ist er fast schon überladen, zumal wenn man noch Wasser an Bord hat. Der Fahrkomfort scheint selbst im "Leerzustand" allenfalls für Kängurus akzeptabel. Erfahrungsberichte, die das bestätigen, gibt es genug, zum Beispiel in den einschlägigen Kastenwagenforen.

Nach der Kernsanierung [sic] lagen wir mit Fahrer nur knapp unter 3000 kg. Die Blattfedern waren schon am Anschlag, bevor nur eine Dose Ravioli drin war. Der Wagen hopelte schon während der Überführung vom Händler hibbelig nach Hause. Mit einem fahrtechnisch bedingten Kopfnicken, stimmten wir unterwegs eher erzwungenermaßen dem Vorschlag zu, wenigstrens die Höhenverstellung der Sitze herunterzufahren. Unter Federweg, so witzelten wir, versteht man offenbar die zurückgelegte Strecke auf der Autobahn, die ein 3,3-Tonner braucht, um dich seekrank zu machen. Doch im Ernst: das hatten wir uns so nicht vorgestellt. Ein Blick auf die hintere Federung ließ keinen Zweifel:

Zusatzluftfedern sind - wie wir aus eigener Erfahrung alsbald wussten - geradezu unverzichtbar, besonders für Campingfahrzeuge. Erst sie bringen den gewünschten Fahrkomfort und nach einer Auflastung auf 3,5t mit TÜV-Abnahme auch die nötige Minimal-Zuladung. Die anfallende Mehr-Steuer ist in diesem Fall m.E. belanglos, wenn man sie als MehrWertSteuer gegen den gewonnenen Fahr- und Ladekomfort rechnet. Basisfahrzeuge sind leider nun einmal wirklich an der unteren Basis. Der Preis muss ja auch woher kommen. Also will erhöhter Komfort [extra] bezahlt sein, machen wir uns da nichts vor!

Empfehlungen, weniger Wasser zu tanken, klingen dagegen verlogen oder wie Milchmädchen-Tipps, so halbherzig am Problem vorbei wie der unhaltbare Vorschlag, halb voll zu tanken oder die Familie mit dem Bus vorwegzuschicken, damit das Reisemobil ordnungsgemäß über die Straße nachkommen kann. Nein, das ist nicht Sinn der Sache.

Nach unseren Erfahrungen sind 3,5t bei der Bestellung nur anzuraten oder eben den Weg der Auflastung zu gehen. Doch auch das wird jeder selbst entscheiden müssen.