redACtionsbureau Reportage

Von der Celtic Chappel zu Dolmen und Steinkreisen

Der Bodmin Moor Nationalpark wartet mit neolithischen Highlights auf

Die kornischen Straßen abseits der großen Autorouten sind schmal und kaum befahren, oftmals enge Hohlwege, die sich durch Zeit und Raum winden, mit extremen Gefällen und Steigungen durch Wäldchen, Büsche und Strauchwerk. Hier liegen keltische Relikte verborgen und gleich daneben ihre neolithischen Vorstufen.

Wir finden die „Celtic Chappel“ zu Fuß auf schmalen Pfaden in einem kleinen Wäldchen, eine Naturkathedrale der Wicca-Kultur, deren religiöse Bindungen zurückreichen in heidnische Zeiten. Sie hat die Repressalien und Scheiterhaufen der Missionierung in verborgenen kulturellen Nischen überdauert, in Nebeln wie jenen von Avalon. „Kein Tier geht mit seinen Widersachern so grausam um wie die Christen“, schrieb Ammianus Marcellinus im 4. Jh. über Verfolger und Verfolgte. Doch die alte, keltische Naturreligion um ihre druidischen Führer hat immer noch ihre Anhänger, wenngleich wenige.

Das Megalithikum liegt gleich gegenüber. Die Merry Maidens, der Mên-an-Tol, der Stein mit dem kreisrunden Loch in der Mitte, und Lanyon Quoit, ein 2,5 m hoher Tomb, die beiden letzteren auf der Penwith Peninsula. Etwas entlegen der Standing Stone auf der Lizard Halbinsel, wunderbar eingebettet in das Naturschutzgebiet an der Dry Tree Satellitenanlage, die wie seinerzeit die Erbauer von Stonehenge hineinhorcht in das zeitlose Flüstern des Universums.

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Ein Zwischenstopp für Fernzeitreisende liegt in der Umgebung von Minions im Bodmin Moor Nationalpark. Dort warten gleich drei Highlights: The Hurlers – 4000 Jahre alt – bilden gleich drei Steinkreise nebeneinander aus. Auf der fernen Bergkuppe ragen die aufeinander getürmten große Steinplatten des „Cheesewring“ auf, wie Steinmännchen von Riesenhand geschichtet. Vielleicht war ja der Vetter von Fynn McCool hier am Werk. Der dritte Höhepunkt: Trethevy Quoit – einer der best erhaltenen Dolmen der Insel.

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