redACtionsbureau Reportage

Zweimal Arranmore und zurück

Inselumrundung auf Árainn Mhór

23. Juli 2015 — Burtonport – Arranmore Isle

Wir kommen gegen 10:00 a.m. nach Burtonport (Irisch: Ailt an Chorráin). Ab hier fährt die Blue Arranmore Fast Ferry auf die Insel Árainn Mhór, eine Gaeltacht wie so viele Eilande im westlichen Donegal. Die kleine Fährgesellschaft wird von den rund 500 Insulanern selbst unterhalten, die Boote von Einheimischen betrieben. Mit zwei Fährbooten versorgen sie die Insel: Eines, das so gerade mal zwei große Vans fasst, und eines, das gut gekramt gleich mehrere Autos mitnehmen kann. Das Ticket-Office ist in einem großen weißen Steinhaus gleich am Hafen untergebracht.

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Wir können mittags um 12:45 Uhr mit – Ja, auch mit unserem Van, denn wir haben leider nur diesen einen Tag, um die Insel zu erkunden. „Hey“, ruft der Kapitän vom Slipway herauf: „Wenn ihr wollt, könnt ihr sofort mit. Wir haben grad nur einen kleinen Laster zu verschiffen. Ihr passt noch mit rein!“ Haarscharf schließt die Bugklappe der kleinen Fähre vor unserer Stoßstange, schon legen wir ab. Wir sind an Bord. Gemächlich tuckert das kleine Boot durch die Schären und Felsen. Es folgt dem rot und grün betonnten Fahrwasser durch die seichte, von sandigen Buchten gesäumte, zerklüftete Küste. In Sichtweite, kaum 3 km entfernt, liegt Árainn Mhór in der Sonne.

Wir klettern hinauf zum Steuerhaus auf der kleine Brücke. Seamus, der Kapitän, heißt uns freundlich Willkommen, fragt wie gewohnt nach Woher und Wohin, und gibt uns gleich die wichtigsten Infos über die Insel, wo wir gewesen sein sollten und was wir sehen müssen: das Lighthouse ist solch ein „Must“. Und so fahren wir bestens informiert über die kleine Insel.

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Wir finden die 50 Treppen am Leuchtturm, die uns an der Klippe in die Tiefe führen, bis ans tosende Meer, sehr spektakulär. Wir stoppen an den Seen hoch in den moorigen Hügeln und machen Mittagspause am weißen Sandstrand. Irische Musik weckt unsere Neugier und so folgen wir ihr bis auf einen Schulhof. Hier sind gut 30 Jugendliche versammelt und proben Irish Set-Dance. Wir werden darüber aufgeklärt, dass hier eine Gaelic Summerschool stattfindet. Drei Wochen Vorbereitung auf die Prüfungen in Irisch. Morgens steht die gälische Sprache auf dem Programm und nachmittags Freizeitaktivitäten. Heute zuerst irische Folklore und Tanz und dann kontinental Sport: Volleyball. Wir durften die letzten Übungen des Tanzes noch miterleben.

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Dann vollenden auch wir unsere Runde und sind nach 6 Stunden mit etlichen Stopps und kurzen Wanderungen einmal um die Insel. Pünktlich um fünf sind wir wieder an der Fähre, müssen nicht wie vorgewarnt auf die nächste warten, sondern werden wieder millimetergenau aufs Autodeck bugsiert und hinübergebracht nach Burtonport. Dort wird soeben – zufällig – das örtliche Musikfestival eröffnet. So bleiben wir auf ein Pint und ein Tänzchen und verbringen die Nacht am Hafen.

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