redACtionsbureau Reportage

Irish Folks am Mannix Point: in Mortimers Kaminzimmer

Cahersiveen ist ein Music Hotspot – besonders am Bankholiday

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In Doolin angekommen waren wir im leichten Regen die wenigen Meter vom Hafen zurück zum Campingplatz gelaufen, hatten unser Gepäck alsbald wieder im Auto verstaut und uns gegen 14.00 Uhr lang und herzlich von Ken Nagle verabschiedet. Dann ging es weiter nach Cahersiveen, wo wir erneut mit Terry und Peter verabredet waren: am Mannix Point an der weiten Bay zum Festival am Bankholiday und zum großen Ausflug nach Skellig Michael. Pünktlich zum Essen trafen wir gegen 20.00 Uhr ein. Wie immer gab es ein herzliches Willkommen. Und wie immer hatte Terry eine "Kleinigkeit" für uns mit gekocht. Es gab Muscheln vorneweg, dann frischen Fisch aus dem Dorf, irische Kartoffeln und Gemüse. Dazu ein rotes irisches Bier. Köstlich!

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Zum Nachtisch, gleich nach dem Abwaschen, gab es dann noch eine Musiksession in Mortimers großem, übervollen Wohnzimmer, dem allgemeinen Treffpunkt seines herrlich gelegen Campingplatzes. Mannix Point ist ein Music Hotspot – besonders zum Cahersiveen Festival am Bankholiday im August ist der Platz ausgebucht, voll von Fans des Irish Folk, die begeistert mitmusizieren oder zuhören. Hier treten viele der Gäste selbst auf: semi-, anderthalb- und vollprofessionelle Musiker und leidenschaftliche Amateure. Im proppenvollen Kaminzimmer treffen sie sich jeden Abend zu ihren Gesangsrunden und zum gemeinsamen Musizieren. Hier darf – nach guter irischer Tradition – jeder aufstehen und ein Lied vortragen oder ein Gedicht oder eine Ballade. Hier kann jeder – solo oder mit den anderen, die ja doch alsbald mit ihren Instrumenten in sein Spiel einstimmen – ein Stück zum Besten geben. Bis in die tiefe Nacht dauern diese lebensfrohen Sessions, von Menschen aus allen Ländern, Jung und Alt. Herrlich!

Es war Mitternacht geworden. Wir mussten allmählich ins Bett. Morgen früh wollten wir nach Skellig Michael. Noch am Abend waren etliche Fragezeichen aufgetaucht. Sabine Rosenhammer – als Irlandspezialistin unsere Kontaktfrau hier im Südwesten – war es noch nicht gelungen, Peter mit an Bord zu bekommen. Die Boote sind schnell ausgebucht. Doch sie will alle Hebel in Bewegung setzen, dass es noch klappt. Wir sollen es morgen einfach am Pier von Portmagee ausprobieren. Peter sieht das ganz gelassen: Wenn das Boot fährt, fährt er mit, denn immer mal springt einer ab. Wichtig ist, dass das Wetter stimmt. "So ist es. Warten wir´s ab." Heute ist heute und heute ist Musikabend und morgen Abend übrigens auch, selbst wenn es regnet – und das tat es.

Wir blieben dennoch vier Tage auf der Iveragh Peninsula und verließen Mannix Point mit dem guten Gefühl, hier Freunde besucht zu haben und wiederzukommen. Mortimer schenkte uns zum Abschied eine CD, die einer seiner Gäste herausgegeben hat: Michael Cully, ein wunderbarer Akkordeonspieler. Sie sind alle so wahnsinnig nett, diese Irish Folks. Danke, Mortimer.

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