redACtionsbureau Reportage
Irlandreportage

Gang zurück: auf der Ivaragh Halbinsel

Die Schaltung streikt, nichts geht mehr, wir brauchen eine Garage

Der erste ist der dritte, der zweite der vierte. Der Rückwärtsgang geht gar nicht mehr. Wir müssen zurück und Cork für heute absagen. Die Diagnose ist unwiderlegbar, das Kugelgelenk des Schaltgetriebes ist gebrochen. Das Ersatzteil muss in England bestellt werden. Dann müssen auch wir einen Gang zurückschalten.

Dienstag, 06.08.2013 – Strecke/Ort: Mannix Point, Ivaragh (Uíbh Ráthach) –

Gang zurück: auf der Ivaragh HalbinselGang zurück: auf der Ivaragh Halbinsel

Fast waren wir schon aus dem Dorf heraus. Doch dann war es vorbei mit der Gangschaltung. Der erste war nicht mehr schaltbar, der zweite auch nicht. Und ohne Rückwärtsgang geht es ja nun gar nicht voran, sondern nur noch zurück, zurück nach Cahersiveen. In einer großen Schleife gelingt es, den Wagen zu wenden. Im dritten Gang rollen wir durch die kleine Stadt auf der Suche nach einer Gararge.

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Es ist acht Uhr in der Früh. Die Tankstelle hat keinen Service mehr, nur noch eine Kasse, aber einen guten Tipp: Johnny's Garage, gleich auf der Hauptstraße. Gegen neun macht die auf, das bedeutet spätestens um zehn. Wir machen uns auf die Suche, finden sie und warten.

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John wirft einen Blick unter die Haube. Ein Gang durch alle Gänge offenbart, dass das Kugelgelenk gebrochen ist. Er hängt das Gestänge wieder ein, fixiert es provisorisch mit einem Kabelbinder, schon ist die Schaltung wieder möglich.

Aber weiterfahren durch die Berge, durch die Macgillycuddy´s Reeks? Das ist eine heikle Sache. Ein Ersatzteil muss aus England kommen. Das könnte bis morgen gelingen, express per Kurier. Dann könnten wir uns für Donnertag zur Reparatur verabreden. Also dann bestellen wir das mal.

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Wir fahren vorsichtig zurück zum Campingplatz am Mannix Point, zu Terry und Peter. Unser Platz direkt am Meer ist noch nicht wieder vergeben. Und so gehen wir erst einmal schwimmen, frühstücken in Ruhe und schnüren die Wanderschuhe, um die Bucht zu Fuß zu umrunden.

Wir haben zwei Tage Zeitverlust gewonnen. Was macht das schon. Das Wetter ist unverändert sonnig. Die Iveragh Peninsula hält uns gefangen. Es gibt tolle Wanderwege. Auch der Kerry Walk führt hier vorbei.

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Abendessen gibt es heute draußen in der irischen Sonne. Wir sitzen mit unseren Freunden zusammen, genießen das Camperleben und die gute Küche von Terry und Peter. Das ist Verwahrlosung auf Gourmet-Niveau. Bleiben ist eben manchmal noch schöner als unterwegs zu sein.


TIPP: Der Kerry Walk geht über zehn Etappen und rund 260 Kilometer, auch über die Halbinsel Iveragh. Es muss ja nicht immer der Kerry Drive sein.

Wort des Tages: cliseadh - breakdown - Panne

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