redACtionsbureau Reportage

Der Postweg über das Gebirge

Vor dem Tunnelbau blieb nur der Küstenpfad nach Gásadalur

Einer der letzten Tunnelbauten erschloss 2008 Gásadalur im äußersten Westen Vagars für das moderne Verkehrswegenetz der Inselwelt. Den alten Küstenpfad über die Berge nehmen heute nur noch die Wanderer. Der Postbote kommt seitdem mit dem Auto.

Datum: Dienstag, 10.08.2010
Strecke/Ort: Sandavagur – Gásadalur (Vagar)

Der Postweg über das GebirgeDer Postweg über das Gebirge

Sonne begleitet uns auf der ersten Sightseeing Tour über Vagar. Wir stoppen am großen Binnensee, dem Sörvágsvatn, und schauen uns kurz den Internationalen Flughafen an, ein Geschenk der Briten aus dem Zweiten Weltkrieg, der heute der Angelpunkt zur Welt dort draußen ist. Die meisten Flüge gehen nach Dänemark, Norwegen, Schottland und Island.

Wir durchqueren hinter Bour im letzten Tunnel die Berge. Einspurig, aber beleuchtet, führt er uns hinaus nach Gásadalur, der letzten Gemeinde im Westen, die seitdem mit dem Auto zu erreichen ist. Bis dahin blieb nur der alte Postpfad über die Berge, den wir nun hinaufstapfen in die spektakuläre Bergwelt. Die Anstrengung lohnt. Vor uns im Meer liegt, von Wolken umsponnen, die Insel Mykines. Hinter uns ragen Eysturindur und Jatnardadar auf, mit über 700 Metern zu den größten der Inseln zählend.

Auf der Rückfahrt stoppen wir noch einmal an einem der Aussichtspunkte an der Straße. Eine Autofahrerin spricht uns an, in bestem Deutsch. Sie ist Reiseleiterin, erzählt sie, und dies sei einer der schönsten Plätze auf den Inseln. Die weite Aussicht bezieht Mykines und die kleine Insel Tinthólmur mit ihrem gezackten Drachenrücken ein, daneben Gásaholmur und Drangarnir, die beiden frei stehenden Felsen. Sie komme aus Selatrad, erzählt unsere Gesprächspartnerin. Dort seien wir auch schon gewesen, erwidern wir, auf dem Campingplatz, bei Jacup Weihe. „Das ist mein Mann“, lacht sie hell auf. So klein ist die Welt - offenbar auch hier auf den kleinen Inseln.

Angus:
Angus lacht nur über unseren Muskelkater. Die Steilküste sei ja nun wirklich keine Herausforderung. Jedenfalls nicht für einen Papageientaucher.

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