redACtionsbureau Reportage

Wenn bloß der Helikopter kommt!

Das Verkehrsnetz bietet alle Optionen: zu Lande, zu Wasser und in der Luft, solange kein Nebel herrscht.

Morgens hatten wir uns noch hoch über Vestmanna hinauf gewunden, auf den steilen und engen Serpentinen zu den Stauseen in den Bergen. Nachmittags um drei dann kurvten wir mit dem Hubschrauber von Tórshavn nach Vagar. Zurück durch den Unterseeetunnel brachte uns der Linienbus.

Datum: Freitag, 13.08.2010
Strecke/Ort: Vestmanna – Tórshavn (Streymoy)

Wenn bloß der Helikopter kommt! Wenn bloß der Helikopter kommt!

Es geht sehr steil bergauf, zu den Stauseen über Vestmanna. In engen Kurven schlängelt sich die Straße hinauf in die Berge. Für Caravanfahrer eine noch größere Herausforderung, denn die Ausweichbuchten sind selten und für Gespanne doch sehr eng. Auf der Höhe liegt ein verlassener Stellplatz auf einem schmalen Schotterplateau, mit Strom- und Wasserversorgung und tollem Panorama, ein Platz für Angler und ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen in die Bergwelt Nord-Streymoys.

Schlangenstraßen in den Bergen

Wir erhalten unten im Tourist Office keine genaue Auskunft zum Campen in Vestmanna. Wer Erlaubnis einholt, darf mal im Hafen nächtigen. Der Platz an der Schlangenstraße in den Bergen wird privat betrieben. Auf Anruf will gerne jemand kommen und uns informieren, doch wir müssen los und hinterlassen unsere Visitenkarte. Um drei haben wir zwei Plätze im Hubschrauber reserviert. Hoffentlich verzieht sich der Nebel. Zwanzig Minuten vor dem Start sollen wir da sein.

Arnfinn Hanson sitzt in seiner kleinen Holzbude am Helikopterlandeplatz von Tórshavn, vor sich eine Liste der Reservierungen, darunter unser beider Namen. Der Flug sei ausgebucht, sagt er, während er das Wechselgeld abzählt. In Koltur, der Zwischenstation auf dem Flug zu Vagar International Airport, würden weitere Passagiere zusteigen. Die Insel ist nur über die Maschinen von Atlantic Helicopters erreichbar.

Piruetten in der Luft

Mit Gehörschutz gegen das Wummern der Rotorblätter und mit Beckengurten festgezurrt, hocken wir auf den Pritschen der Kabine. Vor uns im Cockpit die beiden Piloten. Der Hubschrauber hebt ab, steigt knatternd in die Höhe und dreht dann hinaus aufs Wasser, mit Kurs auf Koltur. Wolken liegen über den Inseln ringsum. Auf Koltur wird das große H im Rund des Landeplatzes sichtbar, ein paar Häuser ringsum, dann Menschen, die etwas abseits mit Gepäck stehen, hinaufschauen und uns erwarten. Die Seitentüren werden geöffnet, der Lärm der Maschine hämmert umso lauter zu uns hinein. Unsere Mitreisenden klettern in die Kabine und werden umsichtig vom Bodenpersonal auf ihren Sitzen angegurtet.

Im hohen Bogen dreht der Hubschrauber auf Vagar zu. Heftiger Gegenwind mindert seine Fahrt. Unter uns das blaue Meer, in der Ferne die Inseln in Nebel und Wolken. Lichter verraten Vagar Airport, am Rande des Geländes taucht das H des Helikopter-Landetellers auf. Die Maschine dreht bei, beschreibt eine kleine Piruette und setzt sanft im Zentrum der Platte auf.

Angus:
Der Bus setzt uns am Terminal Tórshavn ab, wir treffen Angus im Hafen wieder, er wollte nach Souvenirs Ausschau halten. Doch er ist nicht allein. In seiner Begleitung, ein wenig zurückhaltend, eine gelbköpfige Basstölpeldame. Seine neue Freundin Eivör, die über Nacht bleiben wolle. >>Gottseidank, keine Bordsteinschwalbe, ein Tölpel passt schon! Angus ist gekränkt.

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