redACtionsbureau Reportage http://www.reportage.redactionsbureau.de de-de Riba:BusinessTalk GmbH j.bueck@redactionsbureau.de (Riba:BusinessTalk GmbH) Sat, 29 Aug 2020 01:43:37 +0200 Sat, 29 Aug 2020 01:43:37 +0200 Reisereportagen aus Friesland (NL), Vlaanderen (B), France (F) auf dem SAT 2019 News Item
Ausverkauft, kein Platz mehr frei. Das SAT in Wietzendorf gab sich auch Ende September 2019 als das große norddeutsche Kult-Event der Wohnmobilszene. Doch sterben die selbstgebauten, liebevoll aufgemachten Reisegefährte der Tüftler und Bastler so allmählich aus. Sie überlassen den vorkonfektionierten Karossen der Wohnmobilindustrie weithin den Platz. Strukturwandel heißt so etwas. Die großen mobilen Abenteuer gehen zu Ende. Und auch das Szenetreffen wird mehr und mehr zum Straßenfest der Weitgereisten

Die große Reisereportage von Heinz Bück und Sigrid Schusser in der Arena des Südseecamps fand traditionsgemäß am Samstag statt: „The Celtic Ways – die Expeditionen in Zeit und Raum“, waren diesmal kontinentaleuropäisch gestimmt: Friesland (NL), Vlaanderen (B) und France (F). Denn wenn die Grenzen Europas an englische Grenzen stoßen, so verlagern sich die „Reisen an den Rändern Europas“ zwangsläufig südwärts. Nordsee und der Ärmelkanal werden zu „außereuropäischen Grenzgewässern“. Insofern fuhren die Autoren ihn provisorisch schon einmal ab, den direkten Weg an die Keltische See, zumal die englische Landbrücke nach Irland wegen zweimal Fähren eh teurer ist als die Direktfähre nach Irland. Um von neuen Zollbarrieren einmal ganz zu schweigen

So ging es dann diesmal am neuen geopolitisch-mentalen Rande Europas vorbei und entlang der wunderbaren Küstenlandschaften unserer treuen Nachbarn: an der niederländischen Nordseeküste südwärts ins belgische Flandern und weiter nach Frankreich in die Normandie. Von dort in die Bretagne an die Keltische See, wo die Fähren übersetzen in die Herzensregionen Irlands. Mehr dazu in RMI 10/2019, im Oktoberheft. ]]>
http://www.reportage.redactionsbureau.de/de/medien-reiseberichte-vortraege/tcw_sat-2019-wietzendorf-mulitmedia-show-celtic-sea-nordsee/ 32527Thu, 07 Nov 2019 17:45:07 +0100
Litera-Tour auf Achill Island (RMI 11/2017) News Item
Kein Werk hat die Grüne Insel so populär gemacht wie Bölls Irisches Tagebuch. Noch heute reisen die Deutschen auf seinen Spuren über Achill Island. Sie führen von Böllschen Geschichten in die Geschichte Irlands. Wir sind wiederholt hinausgefahren nach Mayo auf die größte irische Insel, jenem wunderbaren Ort am tosenden Rande des Nordatlantik. Wir trafen freundliche Gastgeber und durchstreiften die malerische Landschaft dieser herben Insel. Wir fanden Böllsche Seelenorte und etliche Plätze seines Irischen Tagebuschs. Und wir sprachen mit Zeitzeugen, die wie PJ Gallagher über Jahre hinweg das Böllsche Cottage in Dugort verwalteten, wenn die Familie in Deutschland war. Unsere Litera-Tour in Böllsche Zeiten und die liebenswerte Welt seines Irischen Tagebuchs brachte Reisemobil International in der Novemberausgabe 2017.

Litera-Tour auf Achill Island


Mit dem irischen Tagebuch in Böllsche Gefilde

Text: Heinz Bück, Fotos: Heinz Bück und Sigrid Schusser]]>
http://www.reportage.redactionsbureau.de/de/medien-reiseberichte-vortraege/tcw_rmi-05-2019-holland-rad-geber/ 32520Sun, 01 Sep 2019 16:11:02 +0200
Unbeschwerte Ferien in "Holland" (RMI 5/2019) News Item
Seit Jahrzehnten bedeutet Holland, gleichzusetzen mit den Niederlanden, für uns unbeschwerte Ferien und aktive Freizeit. Holland ist das Dorado für Sandburgen bauende Familien und ein Ferienland für alle Generationen. Ein Kinderglücksland zum Buddeln und Matschen in Schlick und Sand, ein Enkel-Oma-Opa-Land zwischen Sonnenschirmen und Strandpavillons, ein Wasser-Tummel-Badeland für Groß und Klein zum Schwimmen und Surfen. Kurzum: ein Wiederkehr-Reiseland mit dem mobilen Zuhause für immer neue Sommerferien – und neuen Sonnenbrand.

Text: Heinz Bück, Fotos: Heinz Bück und Sigrid Schusser

Hier ist das PDF ihrer Reportage aus RMI 5/2019 zu finden.]]>
http://www.reportage.redactionsbureau.de/de/medien-reiseberichte-vortraege/tcw_rmi-05-2019-niederlande-holland.pdf 32518Sun, 01 Sep 2019 15:43:19 +0200
Klartext zum Klimawandel News Item
Ob 2018 auf dem Klimagipfel COP24 in Katowice oder 2019 in Davos vor den Wirtschaftskapitänen der Welt, die 16-jährige Greta Thunberg spricht Klartext in Sachen Klimawandel: über die Verlogenheit der Nichtstuer und Leugner in Politik und Gesellschaft, über die Folgen ihres anhaltend umweltzerstörenden Wirtschaftens, Denkens und Lebensstils, den die reichen Gesellschaften den Armen der Welt und der zukünftigen Generation überlassen - ihren eigenen Kindern und Enkeln.]]>
http://www.reportage.redactionsbureau.de/de/eco-echos/eco-echos-video-greta-thunberg-at-cop24/ 32475Fri, 25 Jan 2019 19:23:06 +0100
Grenz-Erfahrung (RMI 10/2018) News Item
Eher verdorrt als grün hat sich Irland in diesem heißen Sommer gezeigt. Außerdem besorgt die Menschen der Insel der Brexit: Teilen bald wieder politische Grenzen das gerade zusammengewachsene Land? Sigrid Schusser und Heinz Bück sind an der grünen Grenze entlang in den Norden Irlands gereist. Sie haben die wunderbaren Landschaften diesseits und jenseits der staatlichen territorialen Gemarkungen besucht, haben Grenzen gequert, die heute – innerhalb der EU – vollkommen unbedeutend geworden, ja kaum mehr wahrnehmbar sind, und sind auf Grenzen gestoßen, die alter politischer Herkunft sind. Auf beiden Seiten jedoch haben sie herzliche Menschen getroffen, die sich einig sind in ihrer kopfschüttelnden Ratlosigkeit darüber, wie das alles werden soll. But there is hope

Text: Heinz Bück, Fotos: Heinz Bück und Sigrid Schusser

Hier ist die Online-Story der Sommerreportage 2018 über "Grenz-Erfahrung im Norden Irlands" zu finden.]]>
http://www.reportage.redactionsbureau.de/de/medien-reiseberichte-vortraege/tcw_rmi-10-2018-norden-irlands.pdf 32457Fri, 14 Dec 2018 18:56:08 +0100
Ins Herz der Grünen Insel News Item
Ein kleines rotes Auto rollt in den Hof und parkt hinter dem Visitor Centre von Loughcrew. Ein freundlich dreinblickender stämmiger Mann steigt aus und holt einen Rucksack und Wanderstöcke aus dem Kofferraum. Es ist Punkt elf Uhr: very German! Sarah und Niall stellen uns vor: „Wir haben euch unseren besten Guide besorgt“. Lachend machen wir einander bekannt.

Malachy Hand ist Farmer. Jemand, der auf dem Boden geblieben ist, dem Boden seiner Vorfahren, die seit Generationen Bauern waren wie er selber. Sein Farmland ist von erhabenen Zeugnissen umgeben: megalithischen Ganggräbern, Dolmen und Steinkreisen. Malachy hat ihre Spuren zurückverfolgt – bis in die Eisen- und Bronzezeit (700 bis 2000 vor Christus) und weiter noch bis in die Jungsteinzeit (2.000 bis 3.500 vor Christus und älter), als die ägyptischen Pyramiden noch nicht standen, aber Megalithanlagen im Boyne Valley und in Loughcrew. Die langen schmalen Zugänge ihrer mächtigen Grabkammern sind ausgerichtet nach je einer der vier Himmelsrichtungen, nach den Gestirnen und nach dem Lauf der Sonne. Je nachdem fällt einmal im Jahr durch einen Spalt über dem Eingang das letzte oder erste Licht der Sonnenwende oder der Tag-und-Nachtgleichen: bis in den letzten Winkel der zentralen Kammer.

32 Ganggräber verteilen sich auf vier Hügel allein hier im Norden von Meath. 25 sind erhalten und von den Archäologen fortlaufend durchbuchstabiert. In Loughcrew erhebt sich mit Cairn T das größte und schönste Grab, einst mit einem weißen Portal aus Quarz geschmückt wie das nahe Welterbe Newgrange. Nicht minder prachtvoll als jenes, ist die zentrale Kammer mit kunstvoll verzierten Steinplatten versehen: eine Galerie abstrakter »Megalithic Art«. Petroglyphen des Himmelschronometers verschlingen sich zuweilen, zu Triskelen, wobei jeweils drei symmetrische Spiralen ineinander laufen, als wollten sie die keltische Ornamentalik vorwegnehmen. Diese archaischen Darstellungen des Sonnenlaufs sind Symbole des Werdens und Vergehens. Sie zieren diese Monumentalbauwerke, die als weithin sichbares Memento mori die Landschaften der Insel prägten, als ein kollektives Gesamtkunstwerk der neolithischen Gesellschaft: Denn im zyklisch wiederkehrenden Licht des Jahreslaufes zelebriert die Architektur dieser Grabstätten Hoffnung und Gewissheit, die kurz ihren innersten todesfinsteren Kern erleuchtet. Zehn Mal in zehn Jahren habe er dort im Frühjahr gewartet, erzählt Malachy. Nur einmal war das Wetter so klar und sonnig, dass er diesen flüchtigen, ergreifenden Moment habe erleben dürfen. Unvergesslich!

Solche Cairns verteilen sich über die ganze Insel, übrigens auch auch in UK und über ganz Europa. Diese Monumente sind rituelle Orte jener frühen Farmergesellschaft, die dem natürlichen Rhythmus der Jahreszeiten folgte und vor 6.000 Jahren im fruchtbaren Nordwesten Europas sesshaft wurde. Die Handschrift der verschiedenen Petroglyphen verrät Archäologen: Die frühen Siedler der Grünen Insel kamen aus zwei Richtungen, von der Irischen See her und vom Atlantik.

Malachy bietet uns seine teleskopierbaren Wanderstöcke an. Er selbst nimmt einen hölzernen Stock mit gekrümmtem Knauf: „Es geht ein gutes Stück bergauf, auf den »Slieve na Calliagh«!“ Der Berg der Göttin »Cailleach«, die in der irischen Mythologie über Nacht riesige Grabhügel auftürmen konnte, wurde in der christianisierten Neuzeit zum »Hügel der Hexe«. »The Old Women´s Mountain« ist die höchste Erhebung im County Meath. Gemächlichen Schrittes steigen wir über einen schmalen Pfad seine steilen Hänge hinauf, pausen, holen kurz Luft, schauen uns um – und erzählen.

Die Aussicht über das Land zu unseren Füßen wird immer schöner. Ob wir »im Norden« gewesen seien, fragt Malachy. Dort in der Ferne, das sei die nordirische Grenze? Wir können sie nicht recht erkennen, Wiesen und Hügel gehen untrennbar ineinander über: „Sicherlich waren wir »im Norden«.“ Von Malin Head, dem nördlichsten Punkt der Grünen Insel, sind wir mit der Fähre über Lough Foyle gefahren, südwärts hinab in den »Norden«.

»The North«, …das hört sich für unsere Ohren inzwischen sehr eigen an, seit wir die Filmschauplätze in »Westeros« besucht haben. Wie im »Song of Ice and Fire« klingt es nach »Winterfell«: so eben noch diesseits jener epischen Mauer aus Eis und Schnee, wo die »Night Watch« ausharrt, um sich dem unabwendbaren Schicksal entgegenzustellen. Als Fernsehserie »Game of Thrones« erzielt das Fantasy Epos beste Einschaltquoten. Viele Drehorte liegen in Nordirland. Ja, wir waren in »The North«: auf Wanderungen an den Klippen der Antrim Coast mit lieben Freunden aus Bushmills, im pittoresken Ballintoy Harbour, wo das Kamerateam die Episoden der Iron Islands drehte. Oder auf dem erhabenen Fairhead hoch über dem Meer, wo man an klaren Tagen wie diesen die Mücken vor der greifbar nahen schottischen Küste zählen kann, wo Jon Snow auf Daenerys Targaryen trifft und Khaleesi, die Drachenmutter, um eine einigende Allianz gegen das drohende Unheil bittet, wie sie auch die Moderne gebrauchen könnte. Zurzeit ist Nordirland politisch paralysiert, im parlamentarischen Patt zwischen Katholiken und Protestanten. Es gibt seit Monaten keine Regierung. London entscheidet kommissarisch, ausgerechnet jetzt, wo es im Brexit um entscheidende Fragen der Zukunft geht…

Ja, wir kamen von Malin Head nach Derry/Londonderry, das sich amtlich immer noch doppelsinnig schreibt. Das riesige Mündungsbecken des River Foyle geht oberhalb der Halbinsel Inishowen in den North Channel über. Es ist den Gezeiten des Atlantiks unter­worfen. Jene kleine Autofähre über Lough Foyle brachte uns hinüber nach Nordirland. Die silbernen kleinen Autos schienen wie von Geisterhand verschwunden und Geländewagen, SUVs oder Limousinen deutscher Herkunft gewichen zu sein. Diese Fährpassage zwischen Greencastle Moville (IRE) im County Donegal und Magilligan Point (NI) in der Grafschaft Londonderry verbindet den »Wild Atlantic Way« mit der nordirischen Küste und ihrer Traumstraße, der »Causeway Coastal Route«. Sie erspart Autofahrern die rund 80 km Umfahrung des riesigen Ästuars. Die Fähre verkehrt aber nur im Sommer. Heute schon steht ihre Finanzierung auf tönernen Füßen. Ein Brexit mit Einreiseformalitäten würde sie zum Erliegen bringen. „Einen EU-Außenhafen wird es da kaum geben.“

Die jungen Leute in Benone am sieben Meilen langen Surferstrand zwischen Magilligan Point und Downhill (NI) hatten gespöttelt: Eine Beauftragte des nordirischen Staates war zur Inspektion vor Ort, um die Situation an einer künftigen harten Grenze zu inspizieren. Ob es Passkontrollen für Surfer und Kanuten in der Mitte der Bay geben werde, hatten sie sie hinterlistig gefragt, doch keine Antwort bekommen. Wie so viele Fragen derzeit keine Antworten haben: Was wird mit dem Kleinen Grenzverkehr und dem Transit im irischen Grenzland? Harte Grenzen träfen die Iren mitten ins Herz und ins Herz der Grünen Insel, die – in Unkenntnis oder vielleicht wegen der historischen Lasten – in der internationalen Wahrnehmung lange als entpolitisierter Ort galt. Die Vorstellung empört Einheimische wie Fremde, Nordiren wie Iren, selbst Brexit-Befürworter. Das hatte kaum einer so gewollt und niemand wirklich kommen sehen. Malachy schüttelt unwillig den Kopf. Ja, ein Schatten liegt über dem Land, der selbst in diesem heißen Sommer nicht zur Abkühlung beiträgt, im Gegenteil: Der Brexit erhitzt die sonst so coolen Gemüter. Gerade „»der Norden« hat wirtschaftliche Folgen zu befürchten. Beiderseits der Grenzen! Investoren ziehen sich zurück. Arbeitskräfte verlassen das Land, insbesondere EU-Bürger aus Osteuropa. Das Klima ist spürbar verändert: atmosphärisch und politisch.

Eine Stadtführung in Derry hatte uns die geschichtlichen Hintergründe sehr nachdrücklich vor Augen geführt. Das »Museum of Free Derry« bewahrt die Erinnerung an die Troubles. Es war die Bürgerrechtsbewegung der politisierten späten 60er Jahre, die im katholischen Stadtteil Bogside ein »Free Derry« ausrief und die Rechte der unterdrückten katholischen Minderheit einforderte. Als Reaktion auf die provokanten Oranierparaden gab es sonntäg­liche Friedensmärsche, doch Polizei schritt massiv ein. Höhepunkt war der Bloody Sunday, als die britische Armee am 30. Januar 1972 wahllos und ohne Grund in eine friedliche Demonstration in der Bogside schoss und 14 meist junge Menschen tötete. Vorsätzlich, wie der jahrzehntelang hingehaltene Untersuchungsbericht erst jüngst feststellte. Die Bürgerbewegung war zerschlagen. Stattdessen übernahmen militante Extremisten auf beiden Seiten das Ruder. Bomben markierten ihren verbrecherischen Weg. Erst mit dem Karfreitagsabkommen am 10. April 1998 wurden die gewaltsamen Troubles beendet.

Auch deshalb besorgt der Brexit die Iren und Nordiren. Und er irritiert die Besucher aus aller Welt. Was wird aus den Touristenstraßen? Millionen Besucher im Jahr rollen wie wir mit dem Reisemobil oder Caravan, mit Fahrrädern, Autos und Bussen ungestört über die grüne Grenze der Grünen Insel. Nahe Derry geht der »Wild Atlantic Way« nahtlos über in Nordirlands »Causeway Coastal Route«. Sie führte auch uns über Belfast zurück, nach Loughcrew, dem Ausgangspunkt dieser Tour. Soll es überall dort ernsthaft Zollabfertigun­gen geben? Unangenehme Erinnerungen werden wach. Während der Troubles hatte die britische Armee bis auf wenige Kontrollpunkte die Straßen und Brücken nach Donegal rund um Derry gesprengt. Sie wurden während der EU-Partnerschaft von Großbritannien und Irland instandgesetzt. Dass sie nach 20 Jahren im Zuge des Brexit geschlossen werden könnten und an Schlagbäumen enden, mochte in Derry niemand akzeptieren. So nahmen anders als in den Jahren zuvor einen Schuss Bitterkeit mit aus dem „Norden“.

„Ein älteres Ehepaar aus England sprach mich neulich – ganz ungefragt – darauf an“, erzählt Malachy. „Sie wollten mir erklärten, warum sie für den EU-Austritt gestimmt hatten: Sie wünschten nicht, dass eine fremde Macht oder andere Staaten über ihr Land bestimmten. Ich erwiderte, was ist denn plötzlich falsch daran? Das haben die Briten doch die letzten 300 Jahre überall in der Welt getan – und vor allem hier in Irland… Die Diskussion war beendet, bevor sie angefangen hatte“, lacht Malachy verschmitzt.

Wir reißen uns los aus den ernsten Debatten. Wir stehen auf Cairnbane East, der Sage nach dem Hexenberg, hoch über den sanften Hügeln der Grünen Insel. So großartig wie die Megalith-Monumente um uns ist der atemberaubende Ausblick. „Wer Irland sehen möchte, braucht nicht weit zu fahren“, hatte Nialls Vater Marten augenzwinkernd ange­merkt: „Vom Hexenberg aus kann man halb Irland sehen.“ Tatsächlich: Das Binnenland ist ziemlich flach, sodass die Silhouetten der fernen Berge in allen vier Himmelsrichtungen zu erkennen sind: Die Wicklow Mountains unterhalb Dublins im Südosten der Republik. Gegenüber in Nordirland fern die Mourne Mountains im County Down, wo wir gestern noch waren. Die Berge der Grafschaften Fermanagh und Sligo im Westen. 18 Grafschaften sollen es sein, bestätigt Malachy. Wir staunen, wie harmonisch die natürlichen Landschaften ineinander übergehen, seit eh und je und weit und breit ohne jedes Zeichen politischer und weltanschaulicher Grenzen. Wes Geistes Kind ist dieser Brexit?

Niall und Sarah bleiben optimistisch, dass es nicht zu befestigten Grenzen kommt. Direkt neben uns am Cairn T steht ein magischer Felsen auf der Höhe: der steinerne Thron der Göttin Cailleach: The Wish Stone, ein Wunschstein. Wer sich darauf setzt, dessen Herzens­wunsch geht in Erfüllung: Wir nehmen Platz. Und wünschen uns keine Grenzen in Irland! ]]>
http://www.reportage.redactionsbureau.de/de/the-celtic-ways/irische-tage/norden-irlands-2018/ins-herz-der-gruenen-insel/ 32343Thu, 13 Dec 2018 20:39:09 +0100
Die vergessene Grafschaft News Item
Es ist Viertel vor elf. Wir nehmen gerne noch einen Kaffee. Sarah schenkt nach: „Und wie ging es von Belcoo weiter?“ Wie gesagt: Pralle Sonne lockte uns an Meer. Von der nordirischen Seenplatte führt der kürzeste Weg an die Traumstrände von Donegal über Belleek (NI) und dann westwärts ins republikanische Ballyshannon. Eingeklemmt zwischen Atlantik und britischem Territorium verbindet ein schmaler Isthmus die Republik Irland mit ihrer nördlichsten Grafschaft – ein Schlupf von anfangs kaum 12,5 km Breite.

Wir kamen nach Donegal, »The Forgotten County«, in die vergessene Grafschaft Dhún na nGall, wie sie im Gälischen heißt. Tír Chonail wird sie in der alten Sprache auch genannt. Sie hat keine Zugverbindung, keine Autobahn und nur wenige Kilometer zweispuriger Landstraße. Doch daran wird gebaggert. Auch die Datenautobahn fehlt. Fiber Optic schlängelt sich nur mühsam nordwärts – durch jenes Schlupfloch vor Belleek und dann ums Eck nach Donegal. Mobilfunk G4 hätten sie und WiFi an der Rezeption, flachste Sean auf einem der traumhaft gelegenen Campingplätze: „Sorry, kein www auf dem Platz, leider fehlt uns ein W zum Fortschritt.“ Dafür aber – und besser noch – gebe es jenes stilisierte Doppel-W, das die Schilder des »Wild Atlantic Way« prägt, ein weißes wellenförmiges Signet auf blauem Grund. Spötter deuten es als den Längsschnitt des Straßenprofils, und in der Tat spricht vieles dafür. Zumal auf den schmalen Sträßchen, die uns zu spektakulären Klippen und einsamen Buchten führten, oft menschenleer – selbst unter diesen blauen Himmeln – und auch zur Hauptsaison eher verlassen. Allenfalls tummeln sich einige Hunde an den Stränden, die ihre Halter, die oben in kleinen, meist silbernen Autos parken, vor die Tür bringen und ausführen.

Das Telefon bimmelt. Niall drückt weg: „Ja, der »Wild Atlantic Way« zieht die Touristen nach Westen. Durchaus! Donegal ist landschaftlich ein Juwel und in seiner relativen Abgeschiedenheit ein Therapeutikum für Kontinentaleuropäer, allein durch die humorvolle Freundlichkeit der Leute, die immer zu einem Schwätzchen aufgelegt sind. Ihre spürbar gelassene Lebensart führt uns ein wenig zurück in die Achtziger Jahre und trägt maßgeblich zur Tiefenentspannung jedes Reisenden bei. Sofern er sich denn dem Rhythmus des hiesigen Lebens überlässt oder zumindest dort einwilligt, wo eh keine andere Wahl besteht als es ruhig anzugehen: auf den leeren Landstraßen, die mit 80 oder gar 100 km Tempolimit ausgeschildert sind, wenngleich oft schon 50 km/h weitaus zu viel sind. Eingereiht in überschaubare Konvois, tuckern die Iren samt ihren Gästen meist geduldig hinter einem kleinen Auto über Land und der Tourist schließt sich ihnen ergeben an. Denn der »Wild Atlantic Way« meint keineswegs die Gepflogenheiten auf der Piste, sondern die herbe Kulisse dieser fantastischen Küstenstraße.

Doch es muss ein Naturgesetz des Nordens geben: es ist immer – zumindest fast immer – ein silberner Kleinwagen, selten ein roter, der selbstvergessen – und gefährlich knapp – kurz vor der nahenden Kreuzung einbiegt, sich vor uns setzt und von nun an unsere Zeitempfindung neu justiert, kondensiert im Hier und Jetzt und – bis knapp vor die kontinentaleuropäische Schmerzgrenze – konzentriert auf das äußerste Minimum an Höchstgeschwindigkeit, dem Genuss dieser atemberaubenden Landschaft völlig erlegen. Nein, sie überholen eigentlich nicht, die Iren, denn sie beschleunigen nicht. Sie entschleunigen einen. „Nur wenn es um Hurling oder Gaelic Football geht, geben sie Gas“, lacht Sarah. Oder um Musik und Tanz! Dann nehmen sie richtig Fahrt auf.

Dort oben im Nordwesten liegen verstreute letzte Enklaven, die große Musiker hervorbringen und auch alltags noch Irisch sprechen: The Rosses, Cloughaneely und Gweedore etwa, bekannt als »The Three Parishes«. Diese drei Verwaltungsbezirke in den Grenzen der alten Kirchengemeinden zählen immerhin 16.000 Gälisch sprechende Menschen. Die Gaeltachts pflegen seit Alters her die irische Kultur, ihre Sprache und Musik. Die Gemeinde Gweedore blickt stolz auf eine der landesweit größten Paraden zum St Patricks Day und auf ihre berühmteste Tochter: Enya. Die irische Songwriterin und New-Age-Sängerin, die bis 2008 weltweit 70 Millionen Alben verkauft hat und 2015 ein kurzes Comeback feierte, lebt heute zurückgezogen auf Manderley Castle, einem kleinen Schloss in Dublin.

Wie Enya entstammt auch TV- und Schlagerstar Daniel O’Donnell dem Jahrgang 1961. Gleich nebenan in »The Rosses« geboren, hat der irische Sänger und Fernsehmoderator sich, seiner Heimat und dem Landstädtchen Dungloe ein Besucherzentrum spendiert, das die Ikonen seiner Fernseh- und Plattenkarriere bewahrt. Gedacht als wirtschaftlicher Impuls für die kleine Stadt und die abgelegene Region, nimmt es 5 Euro Eintritt vom geneigten Besucher. Dafür öffnet es montags bis samstags um 10 a.m. – nur sonntags um 11 – und schließt täglich um 6 p.m. pünktlich nach acht Stunden. Immerhin 10 Millionen Platten von 1984 bis heute, mit oszillierenden Erfolgen in den Charts in UK und Irland, bestärken den Old Star, sein Geld in der Heimat zu investieren. Es hält auch ein kleines Landhotel am Leben. Denn so ist es mit dem verglimmenden Glanz vergangener Zeiten. Er scheint über den Horizont der besseren Tage und erhellt ein wenig die Gegenwart der Hiesigen. Daniel ist einer der ihren geblieben.

Nein, die Zeit steht nicht still in Donegal. Sie vergeht einfach nur langsamer. Und so werden hier Leute 100 Jahre alt, auch wenn sie keine Plattenerfolge vorweisen können. Musizieren und singen können die meisten hervorragend. Nur die Jungen werden hier nicht alt. Bei 18 Prozent, so ist in der Irish Times zu lesen, liege hier die Arbeitslosigkeit: 16 Prozent der jungen Leute in Donegal erwägten in den nächsten fünf Jahren ab- oder auszuwandern. Das ist kein gutes Omen, und ein harter Brexit mit Zollschranken wird die wirtschaftliche Lage hier oben noch verschärfen. „...und möglicherweise Touristen kosten“, gibt Sarah zu bedenken.

Das wollen wir nicht hoffen. Die Region ist wunderschön. Wir blieben ein paar Tage in Dungloe. Bretonische Strände in »The Rosses« hatten uns dazu verführt: enge, von bauchigen Felsen umschlossene Buchten, die bei Niedrigwasser weißen Sand freilegen und ihn der steigenden Flut dann doch wieder überlassen müssen. Unweit daneben weitläufige, mondsichelförmige Strände. Über allem Sonne über Sonne in diesem einmaligen Sommer. Makelloser Himmel. Wie oft sind wir in karibisch anmutendes Wasser gesprungen. Keine Kneipe und keine Ladenkasse, ohne von diesem Traumwetter reden zu müssen: von der anhaltenden Trockenheit und dieser unglaublichen Rationierung von Wasser. In Irland!

Auf 98,6fm macht »The Rosses Radio« Programm, in reinem Gälisch, denn heute ist Samstag. Die Kellnerin im Viking übersetzt: Die Bauarbeiten am neuen Kinderkrankenhaus in Dublin seien gestoppt +++ Betonieren mangels Wasser untersagt +++ Theresa May besucht Nordirland. Kopfschütteln und sorgenvolle Minen bei den Alten, wenn es um die Grenzen geht. Erinnerungen an die Troubles werden gehandelt. Anthea, die Wirtin unseres netten B&B im Provinzmetropölchen, erzählte, dass ein Sturm im Herbst das Dach der protestantischen Kirche zerstört habe, ausgerechnet an einem Sonntagmorgen. Dem Aufruf des katholischen Pfarrers unverzüglich zu helfen, folgte die ganze Gemeinde. Am Dienstagabend war das Kirchendach komplett renoviert, das Schlimmste verhindert. Als der Bischof von Derry davon erfuhr, soll er geweint haben: „Wäre so etwas doch bloß in Derry möglich... wir hätten keine Probleme mehr...“ „Wolltet ihr nicht nach Malin Head und rüber nach Derry?“, fragte Niall mit flüchtigem Blick auf die Uhr. Ja. Doch wir hatten uns festgesessen.

Der Bus 271 startet wochentags täglich um 7:30 a.m. ab Burtonport Pier und fährt über Sweeny´s Hotel in Dungloe Richtung Letterkenny. Nur sonntags ist Ruhetag. Mit kurzen Stopps unterwegs – an Duffy`s Bar und Moore´s Filling Station – ging es durch die fantastische Hügel- und Seenlandschaft von »The Rosses« landeinwärts. In der Ferne säumten die blauen Berge der Derryveagh Mountains den Horizont. Weithin sichtbar überragte sie Mount Errigal, der „Fujiyama des Nordens“, mit seinen knapp 800 Metern Höhe. Klar und scharf konturiert unter der Sonne jenes frühen strahlenden Sommermorgens, trug er den blauen Himmel ganz alleine. Die gloriose Sightseeing-Tour im Linienverkehr des »local link« war für 6 Euro pro Kopf zu haben – hin und zurück! Von der kleinen charmanten Provinzstadt Dungloe sauste der Kleinbus über die R251 bis Dunlewey, überholte entschlossen einige silberne Kleinwagen und brachte uns binnen einer Stunde zum Wandern an die stillen Seen des Glenveagh Nationalpark. Er fährt von dort ins geschäftige Oberzentrum Letterkenny und kommt nachmittags um 5 p.m. von dort wieder an, auf dem Weg zurück nach Dungloe.

Mit Fernblick auf Mount Errigal liegt auch Donegal Airport in den Dünen von Carrickfinn. Laut »National Geographic Traveller« ist es der zweitschönste Flughafen der Welt – wegen des spektakulären An- und Abflugs über der atemberaubenden Schärenküste. Doch kein Bus, kein Zug, keine Tram hält hier. Taxis können bei Ankunft am Schalter herbeigerufen werden. Ansonsten holen oder bringen einen die Nachbarn oder jemand aus der Familie. „Es ist ein bisschen provinziell“, räumt Sarah ein. Nun ja, sagen wir lieber: überschaubar – und sehr persönlich. Denn als wir einmal dort Freunde verabschiedeten, monierte die Sicherheitskontrolle das Handgepäck. Ein Beamter vom Check-in wusste, dass wir noch warteten, und kam eigens zu uns zurück in die Halle, mit jenem hoch verdächtigen Glas Nuss-Nougat-Creme in der Hand, und grinste breit: „...mit freundlichen Grüßen von der Security – fürs Frühstück morgen früh.“ Es wäre doch wirklich zu schade gewesen, es fortzuwerfen.

Man sieht sich, man kennt sich, auch wenn Donegal Airport diese herrlich abgeschiedene Gegend mit der großen weiten Welt verbindet. Zweimal täglich kommt eine Propellermaschine von Aer Lingus aus Dublin und fliegt zurück in die irische Hauptstadt, dreimal die Woche eine von Loganair: freitags, sonntags und mittwochs – von und nach Glasgow hinüber nach Schottland. Gerade diese Region braucht dringend Touristen, der »Wild Atlantic Way« führt viele heran und schnell vorbei. Zumal die meisten mit dem Auto kommen und eher weiterfahren als länger zu bleiben. Feste Grenzen zum »Norden« wären da nicht förderlich.

Die Moderne hat vielerorts Einzug gehalten, doch zugleich droht sie, den Charme der alten Zeit zu tilgen. Seit die Promillegrenze – zumindest gelegentlich – kontrolliert wird, gehen auch hier die ländlichen Pubs ein. Das Fernsehen verheißt unterhaltsame Abhilfe, aber das Programm ist mager und strotzt vor Werbung. Ungeachtet dessen ist der Fernsehmast in »The Rosses« ein beliebter Kletterturm. Wenn der Empfang schlecht ist, turnt immer wieder jemand hinauf und dreht den Sender in seine Richtung. Und daher gibt es denn auch diesen Sommer keine Radiosendung und keinen der omnipräsenten Fernsehschirme in den B&Bs, Hotels und Pubs, ohne dass nicht irgendwann wieder die Rede ist von diesem sonderbar warmen Wetter – und vom Brexit. Und immer die Frage der Leute, was wir denn als Touristen davon halten: „NIX! Nothing! Nonsense!“ Niall und Sarah nicken. ]]>
http://www.reportage.redactionsbureau.de/de/the-celtic-ways/irische-tage/norden-irlands-2018/die-vergessene-grafschaft/ 32342Thu, 13 Dec 2018 20:34:36 +0100
Im Borderland News Item
Niall und Sarah hatten uns freundlich empfangen, ein irisch herzliches Wiedersehen. Die jungen Leute haben das Anwesen der Familie zu einem touristischen Highlight gemacht, das Cottage der Großeltern zu einem Museum ausgebaut, die Wiesen zu einem Camping­platz gemacht und die Nebengebäude zu einem Hostel mit Bistro, Vortrags- und Versamm­lungsraum: zum »Megalithic Centre« von Loughcrew. Während des Studiums in Dublin hatten sie sich kennengelernt und ineinander verliebt. Überrascht stellten sie fest, dass sie nur wenige Kilometer von einander entfernt aufgewachsen waren, ohne sich je zuvor begegnet zu sein, nahe Oldcastle, in der irischen Grafschaft Meath unweit der Grenze zu Nordirland.

Die beiden haben uns für elf Uhr eine professionelle Führung arrangiert. Gut instruiert wollen wir in die Steinzeit wandern. Doch wir sind viel zu früh: 10:30 Uhr. Typisch deutsch. Schließlich bedeutet »11 a.m.« zwar »elf Uhr vormittags«, aber für eine irische Verab­redung heißt das noch lange nicht »eleven o`clock«, sondern »elevenish«: leicht bis schwer verspätet irgendwann nach elf. Die Zeit tickt hier anders. Wir warten auf unseren Tour Guide und erzählen.

Ja, heiß war der Sommer, ungewöhnlich heiß und trocken. Wo man auch hinkam, in Pubs, Fleischerläden oder Supermärkten, überall galt das in Irland unvermeidbare Gesprächs­thema »Wetter« der seit Mai anhaltenden Trockenheit: Nach einem trüben und kalten Frühjahr habe sich ein Hochdruckgebiet ganz offensichtlich heillos verirrt und sei dann – orientierungslos und erschöpft von der selbst verursachten Hitze – einfach liegen geblieben. Durstig, vor einem Pub, wahrscheinlich in Doolin, County Clare, wo Musik und Gesang die Durchreisenden immer schon zu längerem Verweilen verführt haben.

So war das! Niall nickt. Über Wochen kein nennenswerter Regen, lange genug kein Wölkchen am blauen Himmel: in Irland! „Die Iren können es selber kaum glauben“, lacht Sarah. Der Wetterbericht zeigt nun schon seit Wochen einen makellosen Himmel über der Grünen Insel wie über ganz Mitteleuropa. Für Klimawandel hält das kaum jemand hier. Also warum nicht das Leben in all seinen Schönheiten genießen, wie sie uns hier und heute geschenkt werden. Morgen ist ein anderer Tag. Auch wenn die Breaking News zum Brexit zuweilen die Gemüter erhitzt.

Wir warten auf unseren Tour Guide. Im Bistro gibt es frischen Kaffee: Wie unsere Reise denn so war? „Sie war fantastisch! Wahrscheinlich auch der vielen Sonne wegen.“ Wir waren vor vier Wochen von hier aus nordwestwärts gezogen, von Oldcastle nach Enniskillen zur nordirischen Seenplatte, angelockt von Lough Erne, wo die Bootstouren nach Devenish Island starten. Dort an der westwärts führenden Pilgerstraße nach Mayo, am bußfertigen Weg zu Irlands heiligem Berg Croagh Patrick, hatte St Molaise im 6. Jhd. ein Kloster nebst Schule gegründet, wo erstmals Kindern ab sieben Lesen und Schreiben beigebracht wurde. Denn die heiligen – weit mehr als die profanen – Schriften brauchten Kopisten, die das Wort Gottes vervielfältigten und illustrierten, um es in die Welt zu tragen.

Über 1.000 Jahre hinweg war das Kloster eines der bedeutendsten spirituellen Zentren in der alten, damals geeinten Nordprovinz Ulster, ein Ort der Gastfreundschaft, wie der Dichter Cuimin of Con anno 650 notierte. Noch heute überragt der prächtige Rundturm die Ruinen und weist neben Yachten und Ausflugsbooten einer kleinen Fähre den Weg zur Insel: in die Anfänge der iro-schottischen Christianisierung West- und Mitteleuropas. Ihre religiösen und kulturellen Impulse prägten die politisch und ideologisch destabilisierten Gesellschaften und Ethnien des frühen Mittelalters, als mit dem Untergang des Römischen Reiches die europäische Zentralmacht gestürzt war. Und sie wirken bis heute.

Pralle Sonne rief uns ans Meer. Wir verließen die alte Pilgerstraße. Doch die andächtige Ruhe von Devenish und die Stille der Seenlandschaft begleitete uns bis in die Auen und Wälder um Lough MacNean. Der See teilt das Grenzland in »Norden« und »Süden«. Moderne Pilger führt eine Brücke über den Belcoo River: von Nordirland in die Republik, die A4 wird N16. Gleich auf der anderen Seite in Carrickmore geht links die Marble Arch Road wieder ins Vereinigte Königreich über. Schlagbäume alle Hundert Meter kann sich hier niemand wirklich vorstellen, um von den Wasserwegen ganz zu schweigen.

In einem Geflecht aus kleinen Straßen, Wegen und Pfaden hat das Leben die offiziellen Staatsgrenzen übersponnen, hier unten zwischen County Fermanagh (NI) und County Cavan und Leintrim (IRE) wie auch oben im Borderland zwischen Donegal (IRE) und der Grafschaft Londonderry (NI). 270 solcher durchlässiger Straßenpunkte soll es geben auf den 370 Kilometern der verflüchtigten Grenze. Nicht anders ist es im Osten, etwa zwischen County Louth (IRE) und County Armagh und Down (NI). Die Menschen leben und arbeiten diesseits und jenseits in beiden staatlichen Hoheitsgebieten. Studenten der Universität von Ulster in Coleraine (NI) kommen aus Nord-Donegal. Lehrer in Drogeda (IRE) pendeln von Newry (NI) aus zur Schule. Wohnen oder Einkaufen geht man dort, wo das Angebot stimmt oder der Sprit preiswerter ist. Diesel ist in Irland billiger. Handwerker arbeiten beiderseits der Grenze. Farmer jauchen die Äcker im Nachbarland.

In der Lebenswelt der Grenzbewohner wurde die Trennung der Grünen Insel durch die schöpferische Kraft eines stinknormalen Alltags zusehends aufgehoben. Gerade in der Europäischen Union ist eine Normalität entstanden, die den Nordirlandkonflikt seit dem Karfreitagsabkommen von 1998 durch gemeinsame Alltagsinteressen befriedet hat. Die feilgebotenen Ideen zum Brexit bedrohen diese reibungslose Selbstverständlichkeit und wecken alte Ängste. Denn noch sind die befestigten Grenzen aus den Zeiten der Troubles – zumindest bei der älteren Generation – nicht vergessen.

Kreuz und quer sind wir über diese unmerkliche grüne Grenze der Grünen Insel gefahren. Touristen wie wir erkennen allenfalls an den Verkehrsschildern, dass sie von der Republik ins Vereinigte Königreich gelangt sind, wo die Schilder nun Meilen statt Kilometer anzeigen und wo das Guinness, der Campingplatz und das B&B nun in Pfund bezahlt werden müssen statt in Euro. Doch zurzeit lassen Plakate die Grenzgänger aufmerken: No Borders in Ireland! Respektiert unser Votum! 55,78 Prozent der Nordiren hatten am 23. Juni 2016 gegen den Brexit gestimmt und für den Verbleib in der EU. „Und mehr als 60 Prozent der Schotten“, ergänzt Niall. „Ja, genau genommen 62%.“ Die politische Lage ist verwirrend.

Ausgerechnet der Brexit, vorwiegend ein Votum der alten Generation Englands, angeheizt durch gezielte Desinformation und Xenophobie, gefährdet diese eingespielte Normalität und beschränkt gerade hier die Perspektiven der jungen Menschen. Ausgerechnet die nordirische Nationalpartei, die DUP, verschafft Theresa May jene dünne parlamentarische Mehrheit, die sie stützt, um den Brexit durchzusetzen. Eine Partei, die für die Leugnung des Klimawandels steht oder das Abtreibungsverbot. Noch im Mai 2018 war es gegenüber in Irland unter dem tosenden Jubel der Frauen in einer Volksabstimmung mit Zweidrittel­mehrheit abgeschafft worden. Wer kann da verstehen, dass eine ultrakonservative Partei die Zukunftsfragen Nordirlands entscheidet: gegen die Mehrheit der eigenen Bevölkerung.

Dennoch ist diese Grenze zur Nagelprobe der EU-Austrittsverhandlungen geworden. Viele hatten längst vergessen, dass es sie überhaupt noch gibt oder eine Bedeutung haben könnte. Und auch wir schauten eigentlich zum ersten Mal auf die politische Karte der Insel, die mit einer Fläche von ca. 70.000 km² so groß ist wie Bayern, aber nur halb soviel Einwohner zählt: 4,9 Mio. in der Republik, 1,9 Mio. in Nordirland bei 13 Mio. im größten Flächenstaat Deutschlands. „Nein, nicht nur um das Straßennetz zu studieren, sondern um die Staatsgrenzen zu finden.“ Denn ein Nordwestkurs von Dublin nach Donegal schlängelt sich wechselweise über beide Hoheitsgebiete: diagonal mitten hindurch.

So kamen wir damals nach Loughcrew. Denn wir wollten hinauf in den hohen Norden, in den Norden der Grünen Insel wohlgemerkt: quer durch Donegal, quer durch Nordirland und zurück in die Republik. Den »Norden« nimmt man hier beim Wort und wir verstanden schnell: Der politischen Orientierung und geografischen Verortung halber muss man schon genau sein mit Nord und Süd. Am windigen Malin Head, dem nördlichsten Punkt der Grünen Insel, wird es am deutlichsten, dass die Himmelsrichtungen begrifflich auf den Kopf gestellt sein können. Denn der »Norden« bedeutet für Iren und viele Nicht-Iren schlichtweg »Nordirland«. Das sind die sechs der neun im Vereinigten Königreich verbliebenen Grafschaften in der alten, nunmehr geteilten Provinz Ulster. Sie liegen auf der östlichen Seite von Lough Foyle. Gegenüber im Westen grenzt die Republik Irland an. Dort schiebt sich die Halbinsel Inishowen in den rauen Atlantik – einige Breitenminuten näher zum Pol als die Küste Nordirlands. Deshalb liegt dort – geografisch gesehen – »der Norden« bereits im Süden und paradoxerweise »der Süden« im Norden. Denn für Nordiren wiederum ist die Republik kurz und bündig »The South«. Der »Nordwesten« indessen, das ist jedem klar, das sind die grandiosen Küsten-, Berg- und Moorlandschaften von Donegal.
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http://www.reportage.redactionsbureau.de/de/the-celtic-ways/irische-tage/norden-irlands-2018/im-borderland/ 32341Thu, 13 Dec 2018 18:01:29 +0100
Südengland an der Keltischen See (RMI 04/2018) News Item
Mit Rosamunde Pilcher in die Grafschaft Cornwall. Bei Sherlock Holmes im Dartmoor Nationalpark. Und durch die Nebel von Avalon zu König Artus: in den Frühling an der Keltischen See. Wir haben Südengland und Cornwall als Teil unseres Projekts "The Celtic Ways" bereist, haben den Süden der Britischen Insel im milden Frühjahr touristisch und literarisch erlebt. Aber nicht verstanden, warum ihre alternde Generation beim Brexit-Votum mehrheitlich für Absonderung und EU-Abkehr votiert hat, wenn nicht aus Angst und Selbstbezogenheit.

Die Tour wurde untersützt von Condor Ferries und DFDS. Reisemobil International brachte unseren Bericht in der Aprilausgabe 2018 unter dem redaktionell abgewandelten Titel:

Frühling in Südengland: Warm bei den Kelten


Die Tour schließt an die Querung des Ärmelkanals über die normannischen Kanalinseln an und setzt sich – von Frankreich nach England kommend – in Südengland fort. Wir selbst kamen auf diesem Weg aus der Bretagne (siehe RMI 09/2017: Die königlichen Außenseiter). Condor Ferries brachte uns von St Malo über Jersey und Guernsey nach Portmouth. Diese Fährverbindung ist ideal für eine Fortsetzungs- oder Anschlusstour auf den Kanalinseln. Es geht aber auch von Holland nach Harwich (Stena). Oder über die kurze Verbindung in Nordfrankreich von Dunkerque und Calais (DFDS) zu den Kreidefelsen von Dover, auf der wir auf den Kontinent zurückkehrten.


Text: Heinz Bück, Fotos: Heinz Bück und Sigrid Schusser

Hier ist die Online Story über die Kanalinseln zu finden. ]]>
http://www.reportage.redactionsbureau.de/de/medien-reiseberichte-vortraege/tcw_rmi-04-2018-keltische-see/ 32312Wed, 05 Sep 2018 14:24:10 +0200
Grenzerfahrung: Irlands Norden (SAT 09/2018) News Item
Vom 21. bis 23. September 2018 trifft sich die Reisemobilszene zum SAT in der Lüneburger Heide. Die Reisereportagen am Samstag, den 22. September 2018, gelten ab 14.oo Uhr wie immer den grenzenlosen Traumtouren nah und fern. Über die Panamerikana etwa, längs durch den amerikanischen Doppelkontinent? Das ist ein außergewöhnliches Abenteuer. Oder lieber über den irischen Wild Atlantic Way zur nordirischen Causeway Coastal Route? Naheliegender ist es schon, doch nicht weniger spannend: das Touren im Grenzland des irischen Nordens.

Sigrid Schusser und Heinz Bück präsentierten Impressionen ihrer diesjährigen Sommerreportage. Reisetipps von den Rändern Europas gehören immer dazu, diesmal zur Querung des Ärmelkanals, des Südens und des Nordens Englands und des inneririschen Borderlands.

Denn die Iren und Nordiren eint inzwischen ein gemeinsames Interesse: offene Grenzen. Wie wird der Brexit sie verändern? Wie werden der Kleine Grenzverkehr, der Transit und das Reisen im Norden Irlands zukünftig vonstatten gehen. Welche Folgen erwartet die Leute, die Wirtschaft und den Tourismus?

Sigrid Schusser und Heinz Bück sind an der Grenze entlang in den Norden Irlands gereist. Sie haben die wunderbaren Landschaften diesseits und jenseits der staatlichen territorialen Gemarkungen besucht, haben Grenzen gequert, die heute – innerhalb der EU – vollkommen unbedeutend geworden, ja kaum mehr wahrnehmbar sind, und sind auf Grenzen gestoßen, die alter politischer Herkunft entstammen. Auf beiden Seiten jedoch haben sie herzliche Menschen getroffen, die sich einig sind in ihrer kopfschüttelnden Ratlosigkeit darüber, wie das alles werden soll: „But there is hope. Crossing fingers!“

Der aktuelle Reisebericht dazu trägt nicht umsonst den Titel „Grenz-Erfahrung“. Er erschien in der Nummer 10/2018 von Reisemobil International (RMI) und ist gleichsam die Vorgeschichte des Multimedia-Vortrags auf dem Szenetreffen der Reisemobilisten SAT. Zusammen mit Claus-Georg Petri, dem stellvertretenden Chefredakteur der RMI, stellen Sigrid Schusser und Heinz Bück Impressionen, Touren und Reiserouten vom Süden Englands bis in das nördliche Grenzland der Grünen Insel vor.

Die Bilder ihrer Sommerreportage 2018 zeigen die grenzenlos traumhaften Landschaften Irlands, moderne und uralte Zeitzeugen sowie historische Stätten und neue Denkmäler. Sie berichten von zweierlei Iren und ihrer einen, gemeinsamen Geschichte und von besorgten Menschen. Ein Schatten liegt über dem freundlichen Land und er stört die bislang ungetrübten Beziehungen.]]>
http://www.reportage.redactionsbureau.de/de/medien-reiseberichte-vortraege/tcw_sat-2018-wietzendorf-mulitmedia-show-celtic-way-irland-norden/ 32304Fri, 31 Aug 2018 11:15:28 +0200
Über die Kanalinseln nach Irland (SAT 10/2017) News Item
Großes Hallo und freundliches Wiedersehen in Wietzendorf. Rund 1000 Wohnmobile füllen den 5-Sterne Campingplatz des Südseecamps alljährlich beim Selbstausbauertreffen SAT. Vom 20. bis 22. Oktober 2017 traf sich die Reisemobilszene zum 35ten Mal in der Lüneburger Heide.

Volles Haus wie immer bei den Reisereportagen in der Arena Wietzendorf, gewohnt spannend das Vortragsprogramm. Konstantin Abert berichtete von seiner Abenteuertour von Düsseldorf nach Peking. Sigrid Schusser und Heinz Bück präsentierten Impressionen ihrer letztjährigen Sommerreportage auf die Kanalinseln und der aktuellen Irlandumfahrung.

Reisetipps von den Rändern Europas gehören immer dazu, diesmal zur Querung des Ärmelkanals über Jersey und Guernsey und zur Umrundung der Grünen Insel durch Nordirland und die Republik: von Ireland´s Ancient East zur Causeway Coastal Route und zum Wild Atlantic Way. ]]>
http://www.reportage.redactionsbureau.de/de/medien-reiseberichte-vortraege/tcw_sat-2017-wietzendorf-mulitmedia-show-celtic-way-kanalinseln/ 32096Wed, 01 Nov 2017 00:05:21 +0100
Litera-Tour auf Achill Island (RMI 11/2017) News Item
Kein Werk hat die Grüne Insel so populär gemacht wie Bölls Irisches Tagebuch. Noch heute reisen die Deutschen auf seinen Spuren über Achill Island. Sie führen von Böllschen Geschichten in die Geschichte Irlands. Wir sind wiederholt hinausgefahren nach Mayo auf die größte irische Insel, jenem wunderbaren Ort am tosenden Rande des Nordatlantik. Wir trafen freundliche Gastgeber und durchstreiften die malerische Landschaft dieser herben Insel. Wir fanden Böllsche Seelenorte und etliche Plätze seines Irischen Tagebuschs. Und wir sprachen mit Zeitzeugen, die wie PJ Gallagher über Jahre hinweg das Böllsche Cottage in Dugort verwalteten, wenn die Familie in Deutschland war. Unsere Litera-Tour in Böllsche Zeiten und die liebenswerte Welt seines Irischen Tagebuchs brachte Reisemobil International in der Novemberausgabe 2017.

Litera-Tour auf Achill Island


Mit dem irischen Tagebuch in Böllsche Gefilde

Text: Heinz Bück, Fotos: Heinz Bück und Sigrid Schusser]]>
http://www.reportage.redactionsbureau.de/de/medien-reiseberichte-vortraege/tcw_rmi-11-2017-bei-boell-auf-achill-island/ 32093Tue, 31 Oct 2017 23:24:28 +0100
Generationen-Manifest: für unsere Kinder und Enkel News Item
Unser Wachstumswahn droht die Erde für unsere Nachkommen unwirtlich zu machen, warnen 45 Persönlichkeiten und legen ein "Generationen-Manifest" vor, um den kurzsichtigen politischen Debatten hierzulande etwas entgegenzusetzen. Hier das Statement von Prof. Hans-Joachim Schellnhuber, dem Direktor des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung. Er ist der geistige Vater jener international anerkannten 2-Grad-Grenze, die in die Pariser Verträge als absolute Obergrenze eingeflossen ist. Darüber hinaus wird die Erderwärmung folgenschwere bis unumkehrbare Folgen für unseren Planeten haben.

45 Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft und öffentlichem Leben appellieren an die Bundesregierung, sich den zehn größten Gefahren für die kommenden Generationen zu stellen. "John" Schellnhuber ist genauso dabei wie Ernst Ulrich von Weizsäcker, Hannes Jaenicke oder Felix Finkbeiner. Es geht darum, anstehenden Herausforderungen wie Krieg, Klimawandel, Armut, Hunger und Ungerechtigkeit unverzüglich anzugehen. Die aktuelle Lage fassen die Initiatoren in einem Satz zusammen:

"Unsere Leistungsgesellschaft mit ihrem Produktions- und Wachstumswahn ist dabei, die Erde für unsere Nachkommen unwirtlich und unbewohnbar zu machen."

In Deutschland hätten die meisten Parteien aber nicht einmal einen Planungsmaßstab, der die Interessen der nächsten Generation angemessen berücksichtigen könne. Daher haben die 45 Aufrufer in einem "Generationen-Manifest" jene zehn Punkte aufgelistet, die eine kommende Bundesregierung unbedingt berücksichtigen sollte. So heißt es zum Klimaschutz:

"Wir fordern die Bundesregierung auf, den Einsatz fossiler Brennstoffe bis 2040 zu beenden sowie ein tragfähiges Konzept für CO2-Besteuerung beziehungsweise Emissionshandel vorzulegen."

Weitere konkrete Forderungen betreffen Bildung, Migration, Digitalisierung, Müll und Unternehmenshaftung. Das Generationen-Manifest ist die Fortschreibung eines ersten Manifests von 2013, das mehr als 105.000 Menschen unterzeichneten. Nach einer intensiven Diskussion mit Experten aller Altersstufen formulierte eine Gruppe um den Klimaforscher Schellnhuber, die Ökonomin Maja Göpel und andere vor einigen Wochen die nun vorliegende Endfassung. Ihr Tenor:

"Nicht länger so tun, als wäre nichts"

Die Initiatoren sehen ihr Manifest als Startschuss für einen langfristigen Dialog mit der Zivilgesellschaft. Generationengerechtigkeit soll wieder in den Mittelpunkt der gesellschaftlichen Debatte rücken. Die abschließende Forderung lautet dementsprechend: "Generationengerechtigkeit in das Grundgesetz aufzunehmen und sicherzustellen, dass Haftungsforderungen im Namen zukünftiger Generationen eingeklagt werden können".

Das Generationen-Manifest könne viel bewegen, "wenn wir aufhören so zu tun, als wäre nichts", sagt Ko-Autorin Maja Göpel. Stattdessen sei jetzt die Zeit, "die Themen auf den Tisch zu legen und gemeinsam an der Welt zu arbeiten, die wir uns alle zusammen vorstellen". Auch Schellnhuber sieht die Krise als Chance: "Wir können vermeiden, dass unsere Nachkommen schlechtere Lebenschancen haben als wir."

Die Forderungen im Generationen-Manifest per Unterschrift unterstützen.]]>
http://www.reportage.redactionsbureau.de/de/eco-echos/pik-john-schellnhuber-generationenmanisfest/ 32088Wed, 25 Oct 2017 21:46:47 +0200
Austausch über Zero Carbon Ireland News Item
Paul Allen vom CAT in Wales unternahm im September 2017 eine Promotiontour in Sachen Nachhaltigkeit. Mit seiner Präsentation des Konzepts "Zero Carbon Britain"(ZCB) bereiste der walisische Vordenker und engagierte Klimaaktivist Irland: "Ich habe viel verstanden, was dort vor sich geht, insbesondere aus dem gegenseitigen Erfahrungsaustausch über den Einfluss und die Chancen von Gemeindearbeit im Angesicht des Klimawandels."

Über die Ansätze des ZCB-Konzepts und die vielen Möglichkeiten einer erfolgreichen Umsetzung von Dekarboniserung spricht Paul Allen in seinem Statement "Making it Happen". Dieses aktuelle Projekt des Centre for Alternative Technology liefert mit seinen Ideen, Inspirationen und Informationen einen ganzen Werkzeugkasten zur Implementierung des notwendigen Wandels.]]>
http://www.reportage.redactionsbureau.de/de/eco-echos/video-zcb-paul-allen-making-it-happen.jpg 32085Wed, 25 Oct 2017 21:00:38 +0200
Jersey und die Kanalinseln (RMI 09/2017) News Item
Von St Malo aus bedienen die Condor Ferries die großen Inseln Jersey und Guernsey. Die Channel Islands liegen vor der französischen Küste inmitten des Ärmelkanals. Sie sind von der englischen Seite über Poole und Portsmouth zu erreichen. Wir sind von Rozel auf Jersey losgezogen, um die Insel und ihre Nachbarinseln zu erkunden: mit dem Bus, dem Fahrrad und dem Boot. Wir waren an traumhaften Stränden und haben die autofreien Inseln Sark und Herm genossen, zu Fuß, mit Rucksack und Zelt. Wir liefen wir über steile Küstenpfade und stille Wege zu eiszeitlichen Siedlungen, steinzeitlichen Ganggräbern und keltischen Fundstätten. Die Gallier waren vor der Macht des römischen Imperiums auf die Kanalinseln geflüchtet. Die keltische Landbrücke ist das einstige Hochland Armorica, das nach der letzten Eiszeit im steigendem Meeresspiegel im Ärmellkanal versank. Wir haben sie als Teil unseres Projekts "The Celtic Ways" besucht. Die Reise wurde untersützt von Condor Ferries. Reisemobil International brachte in der Septemberausgabe 2017 unseren Reisebericht für moderne Camper.

Kanalinseln: Jersey und ihre Schwestern


Die königlichen Außenseiter

Sandstrände mit glasklarem Wasser, Steilküsten und üppige Vegetation prägen die Kanalinseln, französische und britische Tradition ihren entspannten Lebensstil. Doch um all das zu erleben, braucht der Gast im Reisemobil eine offizielle Genehmigung.

Text: Heinz Bück, Fotos: Heinz Bück und Sigrid Schusser

Hier ist die Online Story über die Kanalinseln zu finden. ]]>
http://www.reportage.redactionsbureau.de/de/medien-reiseberichte-vortraege/tcw_rmi-09-2017-kanalinseln/ 31839Mon, 18 Sep 2017 13:24:44 +0200
Isles of Barra and Vatersay News Item
Ganz im Süden der Inselkette liegt Barra. Die kleinste und meist abgelegene Insel der Western Isles ist eine Schönheit. Ihr südlich nochmals vorgelagert ist das kleine Eiland Vatersay, das ebenfalls über einen kurzen Damm direkt mit dem Auto erreichbar ist. Mit seinen weißen Sandstränden ist es ein wahres Kleinod, das zum Verweilen einlädt.

Wir waren im Sommer 2017 zu Recherchen auf den beiden südlichen Inseln der Western Isles unterwegs. Dies sind erste Impressionen: ]]>
http://www.reportage.redactionsbureau.de/de/the-celtic-ways/schottland-hebriden/isles-of-barra-and-vatersay/ 31270Fri, 30 Jun 2017 11:10:30 +0200
Isles of South Uist and Eriskay News Item
Uibhist a Deas, wie sie auf Gälisch genannt wird, ist ein einziger schneeweißer Strand von gut 40 Kilometern Länge, gesäumt von Dünen und von einem blumenübersäten Machair. Über einen Damm fühtt die Straße von der Südspitze von South Uist hinüber nach Eriskay, mit einer schönen, an der Ostseite schärenartigen Küste. Die Fähre verbindet von dort das kleine Eiland mit dem südlich gelegenen Barra.

Wir waren im Sommer 2017 zu Recherchen auf den beiden Inseln der mittleren Western Isles unterwegs. Dies sind erste Impressionen: ]]>
http://www.reportage.redactionsbureau.de/de/the-celtic-ways/schottland-hebriden/isles-of-south-uist-and-eriskay/ 31268Fri, 30 Jun 2017 11:08:37 +0200
Isles of North Uist and Benbecula News Item
Uist a Tuath bietet dem Reisenden endlose Strände, dunkle Moorlandschaft und sanfte Hügel mit Machairs und Süßwasser-Lochs. Im Norden grenzt Berneray an, wo die Fähre von Harris anlegt. Ein Damm verbindet die Insel mit North Uist und Benbecula, dem Verwaltungssitz für die südlichen Inseln. Fjorde und kleine Inseln, Ruinen und alte Cottages laden zu Entdeckungsreisen ein.

Wir waren im Sommer 2017 zu Recherchen auf den Inseln der Western Isles unterwegs. Dies sind erste Impressionen: ]]>
http://www.reportage.redactionsbureau.de/de/the-celtic-ways/schottland-hebriden/isles-of-north-uist-and-benbecula/ 31266Fri, 30 Jun 2017 11:06:10 +0200
Isle of Harris News Item
Harris teilt sich in Nord und Süd mit höchst vielgesichtigen, ja gegensätzlichen Landschaften: an der Ostküste felsig, zerfurcht und rauh, an der Westküste malerisch mit langen Sandstränden. Na Hearadh, wie sie im Gälischen heißt, ist durch hohe Berge von Lewis getrennt. Die heimische Textlindustrie hat Harris Tweed weltweit bekannt gemacht. Ein abseitiges Highlight ist der Besuch der vorgelagerten St. Kilda Islands, nochmals 40 Seemeilen westwärts draußen im offenen Atlantik.

Wir waren im Sommer 2017 zu Recherchen auf den Western Isles unterwegs, um Informationen vor Ort und aktuelles Bildmaterial zu sammeln. Dies sind erste Impressionen:]]>
http://www.reportage.redactionsbureau.de/de/the-celtic-ways/schottland-hebriden/isle-of-harris/ 31264Fri, 30 Jun 2017 11:04:49 +0200
Isle of Lewis News Item
Lewis ist mit ihren Berg-, Moor- und Meereslandschaften die größte und mit gut 6.000 Einwohnern die am dichtesten bevölkerte Hebrideninsel. Stornoway ist die Hauptstadt der Inselkette. Neben ihren Naturschönheiten begeistert Lewis mit archäologischen und historischen Stätten von Weltrang, mit den megalithischen Steinkreisen in Callanish oder den Zeugnissen der Wikingerzeit.

Wir waren im Sommer 2017 zu Recherchen auf den Western Isles unterwegs, um Informationen vor Ort und aktuelles Bildmaterial zu sammeln. CalMac brachte uns an einem strahlenden Sommertag hinüber nach Stornoway. Die Eröffnung war großartig. Musik lag in der Luft. Wir kamen auf den Punkt zum Hebridean Celtic Festival an. Dies sind erste Impressionen: ]]>
http://www.reportage.redactionsbureau.de/de/the-celtic-ways/schottland-hebriden/isle-of-lewis/ 31262Fri, 30 Jun 2017 11:01:38 +0200