Irische Tage

Irland hat uns beschenkt. Dieses liebenswerte Land steckt voller Überraschungen mit bleibenden Erinnerungen: voll wunderbarer menschlicher Begegnungen, großartiger Naturschönheiten und kultureller Schätze. Hier kommt zuweilen alles anders, anders als gedacht, doch stets besser als befürchtet.

  • Editorial Irlandgeschichten

    Editorial Irlandgeschichten

    In Irland liegen die Tore zur Anderswelt, hier ist das kleine Volk zuhause. Hier haben Zeit und Raum eine eigene Bedeutung. Wir haben in wenigen Jahren Jahrtausende durchquert, hinaus bis in die Steinzeit und in die iro-keltische Epoche, zurück zu Angelsachsen und Normannen, vom Mittelalter in georgianische Zeiten und bis in die Gegenwart unserer Tage: zurück ins Anthropozän und zu den Zukunftsfragen unserer gemeinsamen, inzwischen ernsthaft gefährdeten Welt. Irlandreisen sind Zeitreisen. Dies sind einige der Geschichten von unterwegs mehr...

  • Zeitarbeit vor Johnny´s Garage

    Zeitarbeit vor Johnny´s Garage

    Heute weiß ich mit einiger Gewissheit, dass Samuel Beckett vor einer irischen Garage auf die Idee zu seinem Bühnenstück ´Warten auf Godot´ gekommen sein muss. Denn als wir mit defekter Gangschaltung frühmorgens im verschlafenen Cahersiveen endlich eine Werkstatt fanden, standen wir lange vor verschlossener Tür im Niemandsland, offen für die Eingebungen des Zufalls und ungeahnter Gesetzmäßigkeiten. Wartezeit macht gedankenverloren. mehr...

  • Maggie´s Last Farewell

    Maggie´s Last Farewell

    Ich war spät dran, hatte Cornelia verpasst. Doch die Traffic Cones hatten mir den Weg gewiesen. Heute trugen die Pylone Schwarz. „Funeral“ stand auf den weißen Bauchbinden der schlanken Kegel am Fahrbahnrand. Die Mainstreet war dicht, als ich ankam, zugeparkt an beiden Seiten. Ein Bierlaster zwängte sich in zweiter Reihe an den linken Straßenrand. Viele Geschäfte hatten nach altem Brauch die Türen geschlossen und das Licht ausgeschaltet. Auf den Bürgersteigen drängten sich die Menschen und erwarteten in flüsterndem Spalier den Trauerzug, der soeben langsam in die Hauptstraße einbog. mehr...

  • Borderlands: im Norden Irlands

    Borderlands: im Norden Irlands

    Irland begeistert seine Gäste, besonders im Jahrhundertsommer 2018. Doch ein Schatten lag über dem Land: der Brexit belastet die Grüne Insel. Gerade im Norden sorgen sich die Menschen um mögliche Abgrenzungen. Wir haben ihn besucht, den "Norden", in Donegal und Nordirland, und erzählen in unserer Sommerreportage 2018 von Erfahrungen an der grünen Grenze Irlands: den unseren und denen der Menschen, die hier oben leben. Sie haben uns immer begeistert, Land und Leute - und die Landschaften des Nordens. Doch diesmal nahmen wir einen Schuss Bitterkeit mit. mehr...

  • Offshore in der Anderswelt

    Offshore in der Anderswelt

    Das wundersame Karstplateau des Burren versinkt vor den Cliffs of Moher in der Galway Bay, um weit draußen wieder forsch aus dem Meer zu steigen, als kleine Inseln von herber Schönheit: Inis Oírr, die Kleine, Inis Mór, die Große, und Inis Meáin, die schönste Tochter des Burren. Eindrucksvoll sind ihre sieben steinernen Ringforts: geheimnisvolle Relikte aus den archaischen Zeiten. Ihr berühmtestes ist Dún Aonghasa auf Inis Mór. Dort wollten wir hin. mehr...

  • Bei Patsaí Dan: Audienz beim Inselkönig

    Bei Patsaí Dan: Audienz beim Inselkönig

    Seit alten Zeiten haben die irischen Inseln ihre Könige selber gewählt, von Rathlin Island im Nordosten bis zu den Aran Islands in der Galway Bay und den Blasketts im Südwesten vor der Dingle Halbinsel. Diese Tradition wurde erst im modernen Nationalstaat aufgegeben, nur nicht auf Tory Island im County Donegal. Ihr Monarch Patsaí Dan Mac Ruaidhri amtiert seit mehr als 20 Jahren. Er lässt es sich nicht nehmen, jede einlaufende Fähre am Pier selbst zu begrüßen und die Besucher und Heimkehrer mit Handschlag und einem freundlichen Gruß gleich an der Gangway persönlich willkommen zu heißen. Ein wahrhaft königlicher Empfang und zugleich ein majestätischer Auftritt. mehr...

  • Skellig Michael: dem Himmel so nah

    Skellig Michael: dem Himmel so nah

    Das Statement war deutlich: „Wenn du die Chance hast und das Boot geht, nutze sie! Egal, wie das Wetter ist!“, hatte uns Jonathan, der Ornithologe auf Tory Island, gemahnt. „Skellig Michael ist fantastisch!“ Das Wetter war wirklich nicht gut, windig, grau und verhangen der Himmel. Aber es blieb zumindest trocken. Der Sturm war abgeebbt und auch der böige Wind ließ während des kühlen Morgens allmählich nach. Nach den Aran Islands, den Inseln der Gelehrten und Heiligen, wollten wir zum wahrhaft krönenden Abschluss unserer irischen Inseleskapaden hinaus zur Insel der Frommen und Gottesfürchtigen. Sie liegt zwölf Kilometer vor der Küste der Grafschaft Kerry weit draußen im Atlantik, eine weltabgeschiedene Einsiedelei zu Füßen des Himmels: die Klosterinsel Sceilg Mhichíl, Irlands berühmtes Weltkulturerbe. mehr...

  • Rein organisch: Ulster Scots

    Rein organisch: Ulster Scots

    Frank McCooke trägt einen unverkennbar schottischen Namen und spricht den breiten Akzent der Ulster Scots. Sein Großvater ist damals von Argyll hinüber nach Nordirland gezogen. Seitdem ist die Familie in Ballymena im County Antrim ansässig, an einem Platz, wo schottische Einwanderer seit Generationen landen und unter ihresgleichen willkommen sind. mehr...

  • Riverdance – Der Guinness-Weltrekord in Dublin

    Riverdance – Der Guinness-Weltrekord in Dublin

    Pünktlich kommt die Sonne hinter den grauen Wolken über der Stadt hervor, als wäre sie Teil der Inszenierung. „Ten – nine – eight – seven ...“, Tausende von Menschen an den Ufern des River Liffey skandieren den Countdown zum Guinness Weltrekordversuch im Reihentanz. Es ist 12:00 Uhr Ortszeit in Dublin. „... three – two – one – zeroooooooo“. mehr...

  • In Belfast: Titanic, Troubles, Taxitouren

    In Belfast: Titanic, Troubles, Taxitouren

    Ausgezeichnete Museen und Galerien haben ja viele Metropolen. Doch die Murals, die Wandmalereien und Graffities in Belfast, sind einzigartig. Sie sind Gegenwartskunst und Zeitdokumente, politische Agitation und Anklage gegen Terror und Gewalt. Unsere Taxitour im Black Cab von Billy Scott wird daher von einer Stadtrundfahrt zu einer Art Motovernissage. mehr...

  • Haus ohne Hüter: in Dugort bei Böll

    Haus ohne Hüter: in Dugort bei Böll

    Heinrich Böll suchte in Dugort stille Zuflucht vor den Querelen des Nachkriegsdeutschlands. P.J. Gallagher schaute in seiner Abwesenheit nach dem Rechten und verwahrte das Böllsche Cottage. Seinen Campingplatz hier musste er später aufgeben. Geblieben sind ihm sein kleiner Laden und verblassende Erinnerungen. mehr...

  • Geheime Rose: Yeats Country am Ben Bulben

    Geheime Rose: Yeats Country am Ben Bulben

    Irland hat großartige Dichter. Einer der Größten ist William Butler Yeats. Er verbrachte glückliche Kindheitstage in und um Sligo. Zeit seines Lebens blieb er der geheimnisvoll stillen Region verbunden. Am Fuße Ben Bulbens wollte Yeats begraben werden. Stella Mews und Joe Cox von der Yeats Society zeigen ihren Gästen mit Hingabe die Plätze, die ihn und sein Werk inspirierten. mehr...