redACtionsbureau Reportage

Die blätternden Farben des Dämmerlichts

Bedeckter Himmel auf Suduroy verspricht Fotografierwetter

Der Wechsel von Hell und Dunkel, die Schatten der Wolken und schlagartiges Eintrüben machen das Fotografieren auf den Inseln oft zu einer Herausforderung. Man lernt an trüben Tagen, nicht gegen Grau und Braun zu sein, sondern mit ihnen.

Datum: Montag, 02.08.2010
Strecke/Ort: Tvöroyri (Suduroy) - Vagur - Tvöroyri

Die blätternden Farben des DämmerlichtsDie blätternden Farben des Dämmerlichts

Es regnet. Wir backen ein Brot und waschen. Der Stellplatz an der Sporthalle in Trongisvagur bietet Waschmaschine und Trockner. Am frühen Nachmittag muntern uns ein paar Sonnenstrahlen zum Aufbruch auf, nach Famijn, wo das Original der färöischen Nationalfahne in der Dorfkirche hängt. Ein Symbol der Unabhängigkeit, die so ganz nicht gelang nach dem Zweiten Weltkrieg.

Ein Maler streicht gerade die Kirche und zeigt uns mit Stolz die mit Glas bedeckte Flagge an der Wand neben dem Eingang. Er stamme aus Tórshavn, lebe aber seit 20 Jahren hier. Seine Frau stamme von Suduroy und dies sei ein herrlicher Platz zum Leben. "In Frieden und Selbstbestimmung", fügt er hinzu.

Es trübt ein, als wir weiterziehen. Nicht umsonst sind viele Häuser auf den Färöern wie überall im Norden sehr farbenfroh bis bunt gestrichen. Eine Manifestation gegen das allgegenwärtige Grün der Inseln, das Grau des Nebels und die Finsternis der langen, dunklen Wintertage. Bis Wind und Wetter Dächer und Wände mit kolorieren, Rost ansetzt und der Zahn der Zeit eigene Schattierungen in die Anstriche frisst. Wo kein Baum mehr wächst, blättern die Farben im Wechsel der Jahreszeiten.

Angus:
Angus findet das Quatsch. An ihm fresse niemand, sagt er selbstbewusst, wohl wissend inzwischen, dass seine Artgenossen hier im Topf baden. Doch wir reden ja von Farben und da ist er im Vorteil, der clowngesichtige Papageientaucher.

Das Wort des Tages: Lommelletter - Papiertaschentuch

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