redACtionsbureau Reportage
Islandreportage

Am Polarkreis - neuer Nordrekord

Grimsey ist ein Vogelparadies und lebt vom Fisch

Die Insel der Schachspieler ist Grimsey schon lange nicht mehr. Doch sie ist und bleibt die nördlichste bewohnte Siedlung Islands. Das macht sie zur Attraktion. Denn der Polarkreis läuft genau durch die Mitte des grün bewachsenen Eilands. Zudem ist sie ein wahres Vogelparadies, das allein den Ausflug lohnt.

Datum: Montag, 08.08.2011
Strecke/Ort: Dalvik - Grimsey -Dalvik

Am Polarkreis - neuer NordrekordAm Polarkreis - neuer Nordrekord

Montags, mittwochs und freitags steuert eine kleine, aber hochseetüchtige Fähre von Dalvik aus die Insel Grimsey an. Rund 40 km geht die dreistündige Fahrt hinaus nach Norden. Wir sind eine Stunde vor Abfahrt um 8:00 Uhr am Ticketschalter in der kleinen Bar über dem Hafen. Pünktlich um 9:00 läuft die Saefari bei strahlendem Sonnenschein aus. Doch der Wind ist kalt, besonders als wir den geschützten Fjord, den Eyjafjördur, verlassen und hinausfahren aufs offene Nordmeer.

Der Aufenthalt auf Grimsey fällt bei einem Tagesausflug mit knapp vier Stunden recht kurz aus. Gegen 12:00 Uhr ist der Hafen erreicht, um 16:00 wird die Saefari wieder ablegen und zurückkehren. Wir müssen unsere Zeit also gut einteilen. Immerhin ist die Insel sechs Kilometer lang und zwei Kilometer breit.

Im Gästehaus Gullsol, gleich über dem Hafen gelegen, geben uns die Damen gerne Auskunft und Rat. Ja, es gibt einen Campingplatz, gleich am Gemeinschaftshaus an der südwärtigen Straße Richtung Kirche. Den wollen wir als nördlichsten Stellplatz Islands in den Bordatlas aufnehmen. Das große Wiesengelände über dem Meer lädt zum Verweilen ein. Der Aufenthalt ist übrigens kostenlos. Dusche und WC inbegriffen.

Nach der Ortbesichtigung wenden wir uns dem nördlichen Straßenabschnitt zu. Grimsey besitzt immerhin 3 Kilometer Asphalt und eine Tankstelle. Es geht am Schwimmbad mit Hot Pot vorbei, dann Richtung Flugfeld. Hier landen die Maschinen aus Akureyri und sonst woher. Auf dieser Höhe überschreiten wir sodann den Polarkreis. Neuer Nordrekord, wenngleich nur statistisch bemerkenswert. Der Landschaft merkt man es nicht an, allenfalls dem kalten Wind.

Weiter geht es, bis die Straße in einen unbefestigten Weg übergeht. Hier sind die Vogelbrutplätze. In der grasbewachsenen Steilküste haben die Papageitaucher das Obergeschoss bezogen und ihre Erhöhlen gegraben. Man kann den lustigen Vögeln bis auf ein paar Schrittlängen nahekommen. Abertausende Vögel bevölkern die Felsenküste. Wir wandern weit hinaus und müssen uns zur Umkehr mahnen, um Punkt 15:50 Uhr wieder zur Zeit an Bord zu sein.

Wer Zeit hat:
Grimsey lohnt mehr als einen kurzen Tagesausflug. Doch dann muss man wegen der Fährverbindung mindestens zwei Tage bleiben. Es gibt zwei Gästehäuser, eine nette Kneipe und einen kleinen Laden.

Wort des Tages: Schach und Matt - skák og mát

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