redACtionsbureau Reportage
Islandreportage

Alpenglühn am Skaftafell

Mit Vorschub zum berühmten Nationalpark am Vatnajökull

Die Wetterprognose sagt einen Wechsel des freundlichen Wetters zum Wochenende voraus. Das bedeutet, schleunigst Richtung Vatnajökull zum Skaftafell Nationalpark aufzubrechen. Denn Gletscherwelten unter Wolken sind wie Wale unter Wasser und wenig fotogen.

Datum: Freitag, 19.08.2011
Strecke/Ort: Langjökull - Hekla - Skaftafell

Alpenglühn am SkaftafellAlpenglühn am Skaftafell

Der Langjökull hat uns begeistert und heiß gemacht auf Gletschereis. Der Wetterbericht bringt uns da erst recht auf Touren und beschleunigt unsere Routenplanung. Denn es soll Regen kommen, nicht nur im Süden am größten Gletscher Europas, dem Vatnajökull. Also machen wir uns auf den Weg. Diese Meldung entsteht teiweise schon unterwegs, on the road. Wir müssen Gas geben. Mal sehen, was der Tag bringt.

Bislang waren wir verwöhnt. Jetzt jagen wir der Sonne von morgen hinterher, als gelte es, die letzten schönen Tage einzufangen. Denn noch ist das Wetter freundlich am Vatnajökull Nationalpark: sonnig, heiter bis wolkig. Wir wollen es unbedingt ausnutzen, um möglichst viele sehenswerte Fotos aus der Region liefern zu können. Sie ist schließlich das touristische Highlight Islands. Nach dem Wochenende kommen Regentage.

Wir nehmen Kurs auf die Ringstraße [1] mit dem direkten Ziel Skaftafell. Dafür bleiben etliche Sehenswürdigkeiten auf der Strecke. Die werden für die Rückfahrt aufgespart. Denn wir müssen Ende August wieder zurück sein in Reykjavik. Lediglich Hekla, der große schlummernde aktive Vulkan Islands, erfährt die verdiente Würdigung. Das Haupt des Hekla in der Ferne bleibt für uns wolkenumhüllt.

Wir nehmen Kurs auf die Sanderflächen vor dem Myrdalsjökull, der unverdientermaßen ebenfalls links liegenbleiben muss. Die Sander im Süden Islands erstrecken sich vor den großen Gletschern über 50 Kilometer Länge und sind seewärts bis zu 12 Kilometer breit. Sie sind in Jahrtausenden entstanden, während zahlloser Vulkanausbrüche unter dem Eispanzer. Diese brachten die Gletscher von unten zum Schmelzen und entluden sich in gigantischen Flutwellen Richtung Meer. Diese sogenannten Gletscherläufe sind um ein Vielfaches größer als der Mississippi. Sie spülen alles dahin, was ihnen im Wege steht. Noch 1996 wurden die Brücken der Ringstraße wie Spielzeug hinweggeschwemmt. Heute liegen sie als Sandwüsten vor den fruchtbaren Regionen des Südens. Also, nix wie hin.

Infos, Tipps und Infotipps:
Am Informationsbüro des Skaftafell Nationalparks gibt es kostenlos eine wunderbare Karte über die vielen Gletscher des Vatnajökull Nationalparks und einschlägige Veranstalter. Außerdem bekommt man dort preiswert Kartenmaterial und Wanderführer.

Am Schalter des Tourist Office bekommen die Gäste Tipps und Informationen zu größeren Wanderungen und kleineren Ausflügen und Spaziergängen im Park. Der schmale asphaltierte Weg Richtung Skaftafellsjökull ist übrigens auch für Rollstuhlfahrer geeignet.

Gleich neben der Tourist Information stehen am Parkplatz die Bürobuden der örtlichen Anbieter von Tagestouren und Gletscherwanderungen.

Zur Begrifflichkeit und Namensgebung noch soviel: Der Skaftafell Nationalpark wurde 1967 gegründet, wuchs und wuchs in den weiteren Jahren territorial stetig weiter und ging 2008 in den Vatnajökull Nationalpark auf.

Wort des Tages: Náttúruverndarsvaedi - Naturschutzgebiet

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