Arctic Gateway

Arctic Gateway

Arctic GatewayArctic GatewayEs war immer noch schwül diese Nacht. Erst am Morgen kommt der kühlende Regen. Wir verlassen den kleinen Hafenplatz Oulunsalo am Bottnischen Meerbusen um 9:00 Uhr und steuern Oulo an. Dort geht es wieder auf die [E75]. Am Wegesrand laden Seen zum Anhalten, zum Baden und Picknick ein. Wir können nicht widerstehen und schalten einen Gang zurück. Die Strecke ist einfach zu schön, um sie abzuheizen. Dann werden wir eben einen Tag später in Kautokeino sein. Der Tag ist sonnig, leicht windig und warm bei 20 Grad.

Finnische Seeplatte a la Carte


Am „Artic Gateway“ verlassen wir die [E75/4]. Bei Tornio zweigt die [E8/21] ab. Sie führt uns nordwestlich an der schwedischen Grenze entlang. Die bildet der „Torne Älv“, ein breiter Fluss, über den alle paar Kilometer Brücken ins Nachbarland Schweden führen. Europa ist auch hier schon lange offen.

Tipp: Angelfreunde mögen diesen Teil der Strecke an der unteren [E8] vielleicht auf direktem Weg ansteuern. Denn entlang des Flusses gibt es überall ausgewiesene Angelplätze mit Hütten-, Camping- oder Hotelübernachtung.

Die [E8/21] ist überwiegend einspurig. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 100 km/h, an Kreuzungen 80, in Ortsdurchfahrten 60. Die Warnschilder für querende Elche nehmen zu, die Birken nehmen ab. Fichten und Kiefern formen mehr und mehr das Landschaftsbild. Neue Warnschilder kommen hinzu: Vorsicht querende Rentiere. Wir sind in Finnisch Lappland: „Suomen Lappi“.

Gegen 17:00 überqueren wir bei Juoksenki den Polarkreis. Ein Parkplatz lädt zum Erinnerungsfoto ein, ein Souvenirshop zum Kauf von unvergesslichen Andenken für daheim.

Tanken ist angesagt, doch immer auch ein Glücksspiel. Obwohl die Symbole von Maestro und VISA die Zapfsäulen schmücken, verweigern die Automaten die Karten der Ausländer. Besonders die großen Tankstellenketten und Servicestellen sind da für eine Enttäuschung gut. Zumal nicht einmal alle Automaten ersatzweise Cash nehmen. Und wenn, dann keine 100-Euro-Scheine, allenfalls Fuffziger, Zwanziger oder Zehner.

Sie machen es uns schwer und sich selbst doch offenbar sehr einfach, die scheinbaren Servicestationen. Kunden sind ihnen lieb, aber Personal zu teuer. Von den elektronischen Tankwarten bekamen wir jedenfalls des öfteren keinen Tropfen. Anderen Reisenden geht es da offenbar ähnlich. Und nicht einmal die Preise sind bei den Großen günstiger. Bei Bedientankstellen am Wegesrand haben wir bis zu zehn Cent weniger bezahlt.

Tipp: Maestro- und VISA-Karten werden von automatischen Tanksäulen in Finnland nicht unbedingt akzeptiert. Selbst wenn es dransteht. Es ist also nicht ratsam, bis auf den letzten Tropfen Benzin zu fahren und zu erwarten, dass es auf Karte 24/7 Sprit gibt. Es ist indessen sehr zu empfehlen, 50-, 20-, 10-, und 5-Euro-Scheine dabei zu haben. Denn manche Säule lässt sich vielleicht noch mit Geld füttern.

Datum: Montag, 09.07.2012
Strecke/Ort: E8 vor Muonio , 20:21