Senja på langs, bergab im Nebel

Senja på langs, bergab im Nebel

Senja på langs, bergab im NebelSenja på langs, bergab im NebelWir sind gestern von Finnsnes kommend, in den Nordosten Senjas gefahren. Wir hatten aus den vielen Wandervorschlägen Lena Trulssens eine schöne Tour in die Berge ausgewählt. Sie führt vor Botnhamn auf den 743 m hohen Astritind. Am Ende der Straße finden wir einen Stellplatz am Strand, Funkverbindung jedoch nicht mehr. So kommen die Einträge von gestern und heute mit Verspätung ins Web. Das ist nicht immer auszuschließen. Doch wir melden uns:

Der Morgen ist trocken und kühl. Wir packen unsere Rucksäcke. Statt des vorgeschlagenen Aufstiegs über den ausgewiesenen Wanderweg, starten wir von unserem Übernachtungsplatz an der idyllischen kleinen Sandbucht. Frei zu stehen, sei auf Senja erlaubt, wenn die üblichen Regeln eingehalten werden, hatte uns Lena erklärt. Das sei kommunale Auslegung. Doch könne es durchaus bald Restriktionen geben.

Ein Schweiß treibender Kraxelpfad führt steil auf die Höhen über den Malangen Sund. Über der Bucht empfängt uns eine karge Bergwelt. Die Aussicht über die Inseln unter uns ist spektakulär. Eine kleine Fähre pendelt in der breiten Schifffahrtsstraße. „Ist das dort hinten noch Senja?“ „Nein, ich glaube, das ist schon Norwegen...“

Von Seen und Tümpeln durchzogen glänzt die Hochebene. Wir steigen von Plateau zu Plateau, jedes von schmalen fjordähnlich gestreckten kleinen Seen durchzogen. Eine herrliche Landschaft mit tollen Ausblicken über die Inselwelt rings umhin. Über uns ist der Gipfel des Astritind von kleinen Wolkenfetzen umweht.

Dann plötzlich steigt spürbar eine Kaltfront von der Seeseite in die Hochebene. Binnen weniger Minuten baut sich unter uns eine weiße Wand auf. Sie zieht landeinwärts. Schwaden steigen höher und höher. Unseren Aufstiegspfad und das tiefer liegende Gelände können wir bald schon nicht mehr sehen. Wir beschließen schleunigst abzusteigen. Mit dem Kompass legen wir unsere Richtung dem Nebel abgewandt fest, solange wir die Uferstraße in weiter Ferne noch sehen können. Erkennbare Pfade gibt es eh nicht mehr. Es gilt, zwischen den Tümpeln und dem morastigen Gelände einen Weg bergab zu finden.

Über Umwege gelangen wir talwärts, durch Feuchtgebiete und lichte Birkenwaldung. Nach etlicher Zeit haben wir die Uferstraße erreicht. Auch wenn wir den Gipfel heute nicht geschafft haben, es war eine tolle Tour.

TIPP: Destinasjon Senja hat eine kleine kostenlose Broschüre über Wandertouren quer durch Senja in Norwegisch herausgegeben: „Senja på langs“. Wir werden sie als PDF auf dieser Website hinterlegen. Bald soll es sie auch in Deutsch geben.
Mehr zu unseren Touren und Wandern auf Senja in einer der nächsten Ausgaben von active.

Datum: Dienstag, 17.07.2012
Strecke/Ort: Botnhamn