Südwärts: Zu Wikingern und Ökofarmern

Südwärts: Zu Wikingern und Ökofarmern

Südwärts: Zu Wikingern und ÖkofarmernSüdwärts: Zu Wikingern und ÖkofarmernWir tingeln von Eggum über die Nationale Touristenstraße [E10] südwärts, um Vestvagøya zu erkunden. In Bøstad im Lauvdalen schweifen wir alsbald vom Hauptverkehrsweg ab. Hier liegt eine der eher unauffälligen Besonderheiten am Wegesrand, der Aalan Gård, mit Käserei und Kräutergarten.

Tove Åland führt uns durch den Hof. Er wurde 1950 von den Eltern aufgebaut und wird jetzt in zweiter Generation betrieben. Von den sieben Höfen im Tal ist der Aalan Gård als letzter übrig geblieben. Ihr Mann hat Hof und Landwirtschaft übernommen. Tove Åland hat zusammen mit ihm den ökologischen Landbau vorangebracht. Und sie hat noch viele Ideen, um den Familienbetrieb auszubauen.

Aalan Gård
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hat sich dem Tourismus geöffnet. Familien mit Kindern besuchen den Hof. Der Hofhund Otte, der alte Bordercollie, und das Hausschwein Stine begrüßen alle Gäste gleich wohlwollend und freundlich. Tove Åland macht Führungen für die Besucher, führt den Hofladen und öffnet während der Saison um 11:00 Uhr das hofeigene Sommercafé. Sie hat einen Kräutergarten angelegt und betreibt eine gut gehende Käserei. Alles in und aus eigener Initiative. An langen Winterabenden bemalt sie sogar die Tüten für ihr Tee- und Kräutermischungen selbst. Das braucht sie zur Entspannung nach einem langen Arbeitstag, sagt sie. Im Sommer bleibt dazu keine Zeit.

Im
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gemütlichen Café gibt es Kostproben der reifen Ziegenkäse, von mild bis würzig. Den braunen, von dem mir meine Schwester Charlene schon immer vorgeschwärmt hat, und den blauen strengen, der mir auf Anhieb so gut schmeckt. Sigrid bevorzugt den grauen mit Gewürzen und Pfeffer. Und dann den eingelegten weißen, der ein Nordic Feta sein will. Die eingeführte Hausmarke jedoch ist der „Himmeltind“. Wir bekommen dazu Tee aus frisch gepflückter Apfelminze. Dieser Hof hat Geschmack.

www.aalan.no

Wir
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decken uns ein mit Käse und Kräutern, bevor wir weiterziehen. Das Tal allein ist schon einen Umweg wert, landeinwärts um den Innerpollen geht es zurück zur [E10]. In Borge folgt eine der ganz großen Attraktionen, das Wikingermuseum. Doch so unterschiedlich sie sein und gewesen sein mögen, der moderne Öko-Hof und der „alte“ Wikingerhof im rekonstruierten Langhaus. Beide bezeugen, mit wie viel Fleiß, Mühe und Einfallsreichtum die Menschen hier im Norden der Natur ihren Broterwerb abgerungen haben. Und sie sind beide sehenswerte Ausflugsziele, vor allem für Familien mit Kind und Kegel und bei jedem Wetter.

TIPP: An der [E10] im Norden Vestvagøyas, in Borge, steht eine der ganz großen Attraktionen der Lofoten: Hier im Wikingermuseum kann man den Nachbau eines Wikingerlanghauses besichtigen. Hier sind lokale archäologische Funde ausgestellt. Hier kann man Techniken aus vergangenen Tagen wiederentdecken, Runenschrift lernen und Bogen schießen. Ja, und hier kann man auch selbst ein Wikingerboot rudern. Um 13:00 war bei unserem Besuch Zeit für den Ableger. Das Wikingermuseum ist Ausgangspunkt für eine spannende Zeitreise.

Datum: Freitag 03.08.2012
Strecke/Ort: Von Gimmsøya nach Vestvagøya


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