redACtionsbureau Reportage

Nah und Fern

Der Seitenweg zur Westküste nach Söltuvik

Wir treffen Fridtur Debes im Tourist Office von Sandur. Er betreut Sandoy und die umliegenden Inseln und kennt zahllose Geschichten über nahgelegene Plätze und ferne Begebenheiten.

Datum: Freitag, 06.08.2010
Strecke/Ort: Sandur - Söltuvik (Sandoy)

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Es ist ein herzlicher Empfang. Eileen Sandá war so freundlich, ihren Kollegen über unser Kommen und unser Anliegen zu informieren. Er sei der richtige Ansprechpartner, um Daten und Fakten über Campingmöglichkeiten auf Sandoy zu sammeln. Und so ist es.

Fridtur weiß um alle Einzelheiten hier vor Ort. Demnächst werde am Strand von Sandur ein neuer Campingplatz eröffnet. Der alte Stellplatz am Hafen sei in die Jahre gekommen und liege außerdem bei nördlichen Winden sehr unglücklich, weil ungeschützt. Man investiere derzeit viel auf Sandoy, besonders Privatleute, die hier geboren seien und es in der Welt zu Erfolg und Vermögen gebracht hätten. Sie bedächten mit großzügigen Spenden ihre Heimat. Eine Bibliothek wurde letztes Jahr eröffnet, ein Tourismuszentrum entsteht derzeit in Skalavik. Alles Privatspenden, die der Staat durch Beihilfen verdoppelt.

Es gibt viele Geschichten auf Sandoy, gegenwärtige natürlich und längst vergangene, vor allem auch aus Wikingerzeiten, und etliche Wanderungen führen an historische Plätze mit alten Erinnerungen. Für den Nachmittag empfiehlt uns Fridtur, den abseits gelegenen Küstenweg nach Söltuvik. Dort liegen die Anker eines im 18ten Jahrhundert gesunkenen britischen Frachtschiffs. Nur ein Besatzungsmitglied überlebte, ein Deutscher, der 14 Stunden auf einer Planke von der Stömung bis hinüber nach Streymoy getrieben wurde.

Übrigens habe es vor hundert Jahren möglicherweise gar keine Dünen in Sandur gegeben, hatte uns Fridtur erzählt, aber das müsse er noch genau verifizieren. Ein Pfarrer habe den Strandhafer in den Dreißigern aus Dänemark mitgebracht und angepflanzt. Der habe dem Sand Halt gegeben und den Aufbau der Dünen ermöglicht. Er selbst habe im eigenen Garten in Tórshavn ausprobiert, wie tief der Strandhafer wurzelt.

Angus:
Angus mutmaßt, dass Fridtur binnen dreißig Jahren in Tórshavn die zweite Sanddüne der Färöer künstlich anlegen will.

  • Pressemitteilung
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