Manuskript transkribiert: "zweite Reise"

Manuskript transkribiert: "zweite Reise"

Manuskript transkribiert: "zweite Reise"Manuskript transkribiert: "zweite Reise"Wilfried Henßen hat das Reisefieber gepackt. Erst recht nach seiner ersten großen Europa-Reise, die er eindrucksvoll in seinem ersten Buch beschreibt. Alles hat gut geklappt, die Neugierde auf andere Länder, Kulturen und Menschen ist größer denn je. Warum nach diesem gelungenen Auftakt nicht auch die restlichen Ecken Europas bereisen! Gesagt, getan. Was andere in ihrem ganzen Leben nicht schaffen, packt der nun 78-jährige ehemalige Landwirt wie selbstverständlich an. Dabei geht er am Stock, kann auf keine großen finanziellen Mittel zurückgreifen. Dennoch: Er macht das Unfassbare wahr.

Der weiße Twingo als „Reisemobil“ ist mittlerweile sein Markenzeichen, sein treuer Begleiter. Klar, dass dieser auch bei seiner zweiten Reise nicht fehlen darf. Ja, richtig gehört: Es geht weiter. Henßen macht sich nach seiner Premiere erneut auf den Weg. Dieses Mal zeigt der Tacho zum Schluss 18.330 Kilometer an. Wieder dabei: Das Reisetagebuch, in dem er seine Eindrücke dokumentiert, kommentiert, hinterfragt. Mit einer derartigen Leichtigkeit beschreibt der „Globetrottel“ – wie er sich selbst augenzwinkernd bezeichnet – darin seinen 62 Tage umfassenden Trip durch 13 europäische Länder. Beim Lesen vergisst man fast, dass Henßen bald 80 Jahre auf dem Buckel hat. Landschaftsbeschreibungen, Begegnungen mit Menschen, Grenzerfahrungen, zu Land, zu Schiff, kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten, Fragen über Europa – gespickt mit schönen Anekdoten.

„Mit Toleranz, Respekt und Achtung vor den Menschen kommst du überall durch.“

Auch das zweite Reisetagebuch von Wilfried Henßen ist mehr als eine reine Tatsachenbeschreibung. Es macht nachdenklich und lässt Vorurteile schwinden, es bringt einen zum Schmunzeln und stellt zwischendurch die drängendsten Fragen der Europäischen Gemeinschaft: Wer sind wir? Wie passen wir zusammen? Wie sieht die Zukunft aus? Wieso reicht unser Blick oft kaum einmal in unsere Nachbarländer? Fernab von All-inclusive, Luxushotels und Touristenhochburgen erkundet Henßen „sein“ Europa, das auch unser Europa ist. Ungefiltert, ohne mediale oder kommerzielle Interessen. Ein Europa fernab von Stereotypen, einfach so, wie es ihm begegnet.

Bis ans Kaspische Meer

Im Mai 2011 war es für ihn dann wieder soweit. Henßen ist zum zweiten Mal startklar: Die Fahrt ging wieder Richtung Osten, durch die Ukraine und erneut nach Russland. Dort hat er seinen alten Freund Micha besucht, in Rostow am Don. Dieser war bei ihnen zuhause als Helfer auf dem Hof in Wegberg. Vom Schwarzen Meer ging es dann mal kurz in die kalmückische Steppe bis Wolgograd und die Wolga entlang nach Astrachan ans Kaspische Meer, den östlichsten Punkt seiner vielen Reisen. Als er an den Kaukasus zurückkam, ließ ihn die Militärpolizei nicht nach Georgien einreisen und verwehrte ihm die Weiterfahrt zum Elbrus, dem höchsten Berg Europas, je nachdem wie man die Grenzen zieht. So fuhr er zurück zur Krim und erreichte über Moldawien, Rumänien und Bulgarien die Türkei. Von dort reiste er über die Ägäis an die Mittelmeeranrainerstaaten, bevor er wieder Richtung Heimat einbog.

Wer die erste Europa-Reise Henßens schon verschlungen hat, sollte sich bei der zweiten Reise – zumindest in Gedanken – wieder mit in den kleinen Twingo setzen und sich den Fahrtwind um die Nase wehen lassen. Es wartet eine neue unglaubliche Geschichte, die uns ganz nebenher – so im Vorübergehen – viel über Europa, seine Geschichte und seine Menschen erzählt. Die zweite Reise führte ihndurch Osteuropa und den Balkan - von den Karpaten zur Krim und zum Kaukasus.