redACtionsbureau Reportage
Irlandreportage

Yellow Press: am Malin Head

Mit Cycle Inishowen ins Neon-Lithikum

Malin Head ist der nördlichste Parkplatz Irlands. Auf 15 Stellplätze passen etwa 50 Fahrzeuge. Dazwischen wird Expresso serviert. Da wechseln wir doch lieber das Gefährt und steigen um aufs Bike. Blaise Harvey will uns die Halbinsel Inishowen im nördlichen Donegal vom Fahrrad aus zeigen.

Dienstag, 30.07.2013 – Strecke/Ort: Derry - Malin - Dungloe –

Yellow Press: am Malin HeadYellow Press: am Malin Head

Sonnenschein weckt uns. Wir verlassen unseren Stellplatz am Rande von Derry, den Elaghvale Camping Park. Paul Heaney, selbst ein begeisterter Camper, baut ihn seit einigen Jahren auf seiner Farm auf. Die offizielle Anerkennung blieb ihm bislang verwehrt. Dennoch werden die Camper in Derry vom Tourist Office hierhin verwiesen, sagt er.

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Er ist der einzige weit und breit und sehr engagiert, seinen Platz auszubauen. Aber so recht geht der Stern nicht auf. Auch nicht der erste Stern für seinen Campingplatz. Dabei hat Paul ein Toilettenhaus errichtet, Ent- und Versorgung, ja sogar Gas-Verkauf eingerichtet. Und zum Stellplatz mit Strom gibt es WiFi obendrein kostenlos, für gerade mal 18£.

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Trotzdem bekommt er nicht einmal ein Hinweisschild auf der Straße. Er könnte eines vom City Council bekommen für 3000£ im Jahr. Doch das lohnt nicht. So fährt er den Gästen entgegen, wenn sie ihn anrufen, weil der Platz nicht zu finden ist. Wir sollen die Koordinaten unbedingt weitergeben, sagt er. Das machen wir doch gerne: N 55° 03' 44,6'' W 07° 21' 15,3''

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Wir durchqueren Derry nordwärts, verlassen Nordirland und sind fast unbemerkt in der Republik. Lediglich die Verkehrsschilder schwenken von Meilen auf km/h und die Preisangaben von Pfund auf Euro. Der Diesel ist wieder billiger als Bleifrei und allemal preiswerter als in UK.

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Wir steuern Malin Head an, den nördlichsten Punkt Irlands auf der Halbinsel Inishowen (Inis Eoghain). Unterwegs am Lough Foyle und dann an der Küste finden sich etliche schöne Plätze zum Anhalten und Schwimmen. Wir können nicht widerstehen und gehen baden.

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Der Parkplatz an der rollenden Kaffeebude von Malin Head ist von Autos verstopft. Wer glaubt, dass nur Italiener gelassen in der zweiten und dritten Reihe parken, hat wahrscheinlich nicht erlebt, wie die Iren eine Straße dichtfahren können. Das ist nichts für deutschen Ordnungssinn.

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Um 2:00 Uhr sind wir mit Blaise Harvey am Ortseingang von Malin verabredet. Zwei Räder stehen bereit. Helm und neongelber Windstopper sind Pflicht. Links Auto zu fahren, haben wir inzwischen drauf. Links Fahrradfahren verlangt auch ein wenig Umstellung. Doch schon bald nehmen wir die Rechtskurven in weiten Schwüngen und biegen links kurz um die Ecke.

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Blaise zeigt uns die Schönheiten Inishowens rund um Malin. Die alte Kirche der einstigen Abtei, das wunderbare Hochkreuz und einen kleinen megalithischen Steinkreis. Und den irischen Landregen kriegen wir auch mit. Heftige Schauer gehen über uns hernieder. Und als wir so richtig klitternass sind, kommt auch schon die Sonne wieder heraus. Bis zur Rückkehr sind die Hosenbeine längst wieder trocken. Heute Abend ist Fete in Dungloe (An Clochán Liath).

TIPP: Biken in Irland ist ein besonderes Vergnügen. Cycle Inishowen ist nicht nur Verleiher von Rädern und Ausrüstung, sondern auch Veranstalter und Guide für ein- und mehrtägige Touren. Hier geht´s aufs Rad.

Wort des Tages: rothar - bike - Fahrrad

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